buchtipp : Fair reisen
Die Idee vom „fairen Handel“ im Tourismus, für die sich tourismuskritische Gruppen zunehmend stark machen, zielt weit: Man strebt eine bessere Marktposition selbstbestimmter und umweltschonender Anbieter in den besuchten Ländern an, darüber hinaus sollen gute Arbeitsbedingungen und die Begegnung auf „gleicher Augenhöhe“ zwischen Reisenden und Gastgebern erreicht werden. In diesem engagierten, sozialen Sinn hat der Schweizer Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung den Reiseleitfaden „fair unterwegs in Südafrika und Namibia“ herausgebracht.
Die Autorin Marianne Frey hat sich vor Ort unter lokalen Tourismusinitiativen, NGOs, Beratern und bei Behörden umgesehen und stellt in diesem Band nun einige vielversprechende Angebote vor. Beispielsweise die von Gemeinden initiierten Camps und Lodges in der Namibwüste oder auch die touristischen Angebote der einheimischen San. Auch Privatinitiativen werden vorgestellt, etwa ein Bed & Breakfast in einer Township bei Kapstadt.
Dieser unspektakuläre Tourismus konnte sich erst nach dem Ende des Apartheidregimes entwickeln, vor der politischen Wende war der südafrikanische Tourismus fest in der Hand einer weißen Minderheit. Mit den neuen Tourismusleitlinien aus dem letzten Jahr steht nun auch die neue Regierung hinter diesen Initiativen.
Über diese tourismuspolitische Situation und andere Themen informiert die Autorin in gut gemachten Hintergrundberichten. Reiseinteressierten gibt sie darüber hinaus interessante Anregungen für Ausflüge und Reiserouten mit Adressen.
CHRISTEL BURGHOFF
Marianne Frey, Arbeitskreis Tourismus & Entwicklung: „fair unterwegs in Südafrika und Namibia“, Basel 2002, 104 Seiten, 10 sFr. Bezug: AK Tourismus & Entwicklung, Missionsstraße 21, CH-4003 Basel; www.akte.ch