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Keine Grauzone

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Ärztin, die acht Patienten durch Morphiumgabe getötet haben soll

Hannover dpa ■ Eine Ärztin aus Langenhagen bei Hannover soll mindestens acht Menschen ohne deren Einverständnis totgespritzt haben. Die Patienten waren nicht alle sterbenskrank und wurden auch nicht über die hoch dosierte Morphiumbehandlung informiert, sagte gestern ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Darum handele es sich nicht um Sterbehilfe, sondern um Totschlag. Das Motiv der 54-Jährigen, die seit Mittwoch in Untersuchungshaft sitzt und selbst immer von „Sterbebegleitung“ gesprochen hatte, ist weiter unklar. Ein Gutachter untersuchte die Akten von elf Patienten und stellte dabei in acht Fällen schwere Fehler der Ärztin fest. 15 weitere Patientenakten müssen noch überprüft werden.

Die Gabe von derart hohen Dosen Morphium sei medizinisch unangemessen gewesen, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge. Die Justizbehörde halte es für unwahrscheinlich, dass die Ärztin Sterbebegleitung praktiziert habe: Von den Patienten seien nur einige krebskrank gewesen, es gebe auch keine Anhaltspunkte dafür, dass alle Patienten unter starken Schmerzen gelitten hätten. „In keinem der acht Fälle ist eine Schmerz-Diagnostik durchgeführt worden“, sagte Klinge. Die Ärztin habe weder mit den Patienten noch mit Angehörigen über die Therapie mit Morphium gesprochen. Von Sterbehilfe und einer Grauzone bei der Behandlung todkranker Menschen könne daher kaum die Rede sein.

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