Esson-Film nominiert

Kurz-Doku „Ferry Tales“ der in New York lebenden Hamburgerin entpuppt sich als Oscar-Anwärterin

Auf einen Oscar kann derzeit die bislang kaum bekannte Hamburger Filmemacherin Katja Esson, die seit vielen Jahren in New York lebt, hoffen. Die New York Times hat ihren Streifen Ferry Tales, der neben zwei US-Beiträgen in der Kategorie Kurzdokumentarfilm nominiert ist, jüngst als aussichtsreich bezeichnet. Die Nominierung am 27. Januar war von deutschen Medien kaum beachtet worden, da der Film zunächst nicht als deutsche Produktion erkannt worden war.

Im Mittelpunkt des Films stehen New Yorkerinnen, die allmorgendlich auf der Staten-Island-Fähre – während der Überfahrt zur Arbeit in Manhattan – beim Schminken auf der Damentoilette Erfahrungen und „Geheimnisse“ austauschen. Esson und ihr Team hatten die Frauen über mehrerer Monate begleitet. Der deutschen Filmemacherin sei es gelungen, die Persönlichkeiten ihrer Heldinnen herauszuarbeiten, lobte die New York Times. Der Sender HBO, der unter anderem die Serie Sex and the City produzierte, hat Ferry Tales inzwischen gekauft. Die Entscheidungen über die Oscars werden in der Nacht zum 1. März bekannt gegeben. taz/lno