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Roger Köppel (38) zieht demnächst um. Der nicht eben unumstrittene Chefredakteur der Schweizer Weltwoche wird spätestens im Sommer Chefredakteur bei Axel Springers Welt. Köppel war 2001 von den neuen, eher rechtslastigen Weltwoche-Eignern ins Blatt geholt worden und hatte der liberalen Wochenzeitung einen Transformationsprozess zum Magazin verordnet. Für Empörung sorgten Schlagzeilen wie „Eine Million Franken pro Flüchtling“ auf dem Höhepunkt der schweizerischen Asyldebatte Ende 2002. „Köppel ist es gelungen, das redaktionelle Profil des Blattes zu schärfen (…) und seitdem ein signifikantes Auflagenwachstum zu erzielen“, lobhudelt die Axel Springer AG und legt die Latte für den künftigen Chef der seit Jahrzehnten defizitären Welt recht hoch: Nach neun Jahren Verlusten war die Weltwoche im Jahr 2003 erstmals wieder profitabel.“

Jan-Eric Peters (38), bisher Kombi-Chefredakteur der redaktionell fusionierten Einheiten Welt und Berliner Morgenpost, ist nicht etwa der große Verlierer bei der ganzen Angelegenheit. Zwar bekommt die Morgenpost einen neuen Chefredakteur: Zum 1. Mai übernimmt Carsten Erdmann (37), bisher Chef der Hamburger Regionalteile von Welt und Welt am Sonntag. Doch Peters wird nun schon zum 1. April Herausgeber beider Titel – mit wichtigen Kompetenzen zum Beispiel in Personalfragen. Womit der wahre Verlierer feststeht: der ehemalige ZDF-Intendant Dieter Stolte (69), dessen Vertrag erst im März 2005 ausläuft.  STG