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Archiv-Artikel

Exspion taucht im Elf-Prozess auf

PARIS afp ■ Eine Woche vor den Vernehmungen zur Leuna-Minol-Affäre ist im Pariser Elf-Prozess unerwartet eine Schlüsselfigur aufgetaucht: Der französische Exspion Pierre Lethier, der den Kauf der ostdeutschen Leuna-Raffinerie 1992 angebahnt und dafür vom Ölkonzern Elf rund 14,6 Millionen Euro Kommission kassiert hatte, nahm gestern als Häftling auf der Anklagebank Platz. Nach Justizangaben hatte sich der 48-Jährige am Morgen gestellt. Nach Lethier wurde seit Oktober 2000 international gefahndet. Er hatte mit dem deutschen Geschäftsmann Dieter Holzer den Kauf von Leuna und der Tankstellenkette Minol durch Elf eingefädelt. Der Ermittlungsrichter wirft Lethier Veruntreuung von Mitteln des damals noch staatlichen Ölkonzerns vor. An Holzer gingen beim Leuna-Geschäft rund 25 Millionen Euro. Beide hatten die Beträge als branchenübliche Honorare verteidigt.