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Archiv-Artikel

Wendehals-Polonäse meidet Konsulat

Zum 18. Hamburg-Marathon werden am Sonntag wieder eine halbe Million Zuschauer erwartet. Hamburger Lokalmatador Steffen Benecke läuft letztes 42-Kilometer-Rennen seiner Karriere

In Hamburg werden an diesem Sonntag 500.000 Zuschauer an der Laufstrecke des 18. Hanse-Marathon erwartet. Mehr als 21.500 Läufer, 1800 Skater, 15 Rollstuhlfahrer sowie 74 Walker wollen sich auf die 42,195 Kilometer lange Strecke wagen, teilten die Veranstalter gestern in Hamburg mit. Aus Sicherheitsgründen werden die Marathonläufer in diesem Jahr nicht direkt vor dem US-Konsulat an der Außenalster vorbeirennen sondern auf eine Ausweichstrecke „umgeleitet“. Die Polizei erwartet zum Sportspektakel erhebliche Verkehrsbehinderungen.

Als wohl prominentester Läufer will Regisseur Volker Schlöndorff der Konkurrenz die Fersen zeigen. Der Filmemacher sei nach seiner ersten Teilnahme im vergangenen Jahr dermaßen begeistert gewesen, dass er unbedingt noch einmal in Hamburg laufen wolle, sagte Marathon-Organisator Wolfram Götz. Auch der Schlagersänger und Radiomoderator Werner Böhm, vielen besser bekannt als Gottlieb Wendehals, wolle gemeinsam mit seiner Ehefrau die Laufschuhe schnüren, kündigten die Veranstalter an. Böhm selbst klagte gestern allerdings über Knieprobleme, sein Start sei daher noch nicht sicher.

Neben den Hobbysportlern werden die Profiläuferinnen und -läufer um die jeweils 15.000 Euro Siegprämie laufen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen könnte angesichts der günstigen Wetterprognose die Streckenrekorde fallen. Eine der Favoritinnen ist die EM-Zweite Luminita Zaituc (Braunschweig). Sie war in den vergangenen beiden Jahren jeweils Zweite in Hamburg und will diesmal ganz nach vorne laufen. Die Belgierin Marlene Renders war im Vorjahr jedoch schneller und dürfte ihre größte Konkurrentin sein. Den Rekord hält Katrin Dörre-Heinig (Leipzig) in 2:24:25 Stunden.

Der spanische Streckenrekordler Julio Rey (2:07:45 Stunden) ist bei den Männern ebenso am Start wie Vorjahressieger Christopher Kandie (Kenia). Als bester Deutscher ist Martin Beckmann (Leinfelden) gemeldet.

Hamburgs Vorzeigeläufer Steffen Benecke wird den letzten Marathon seiner Karriere laufen. Vor zwei Jahren habe er sich diesen Zeitpunkt gesetzt, und trotz Wehmut werde es bei diesem Termin bleiben. LNO