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Mehr als 200 der bedeutendsten Kunstwerke des 20. Jahrhunderts sollen im kommenden Jahr in der Neuen Nationalgalerie in Berlin zu sehen sein. Die „einzigartige“ Sonderausstellung in Zusammenarbeit mit dem Museum of Modern Art in New York (Moma) biete die „einmalige Chance, die Arbeiten von herausragenden Künstlern der Moderne in der Bundeshauptstadt zu erleben“, teilten die Staatlichen Museen zu Berlin am Freitag mit.
Vom 20. Februar bis 19. September seien im Bau von Mies van der Rohe am Potsdamer Platz unter anderem Meisterwerke von Vincent van Gogh, Jackson Pollock, Salvador Dalí und Pablo Picasso zu sehen. Möglich wurde die umfangreiche Leihgabe durch Umbauarbeiten in dem weltbekannten New Yorker Museum. Auf den Weg gebracht und finanziell abgesichert hat die Ausstellung „Moma in Berlin“ der Verein Freunde der Nationalgalerie. Kulturstaatsministerin Christina Weiss will die Ausstellung dazu nutzen, mit einer Fülle von weiteren Kulturveranstaltungen zur Verbesserung des „gestörten deutsch-amerikanischen Verhältnisses“ beizutragen, sagte Weiss am Donnerstagabend in Berlin vor Journalisten. Es sei sensationell, dass die Schätze des Moma in der deutschen Hauptstadt – und nur hier – zu sehen sein werden. Drei andere Stationen seien bereits im Gespräch gewesen.
Einen Rollentausch zwischen Malerei und Fotografie erkennt die Leiterin der an diesem Samstag beginnenden Kunstmesse Art Frankfurt, Marianne El Hariri, hinter dem viel beschriebenen Trend, dass in jüngerer Zeit viele Maler damit begonnen haben, wieder gegenständlich zu arbeiten. Ausstellungen wie „Deutschemalereizweitausenddrei“ im Frankfurter Kunstverein machten den Trend bekannt.
Die Art-Frankfurt-Chefin sieht darin weniger einen Ausdruck gesellschaftlicher Rückwendung. Für sie ist die Entwicklung eher technisch beeinflusst, wie sie erklärt. Grundstein der Entwicklung sei die digitale Fotografie. Jahrzehntelang hätten Fotografen es als ihre Aufgabe getrachtet, Wirklichkeit zu dokumentieren. Maler hingegen hätten eher versucht, Emotionen auszudrücken. Beides fließe jetzt ineinander. „Durch die neuen technischen Möglichkeiten haben Fotografen angefangen, Fotos zu verfremden“, sagte El Hariri. Die „neue Figuration“ sei die Antwort der Malerei auf diese Entwicklung. Figurative Malerei wird auch auf der 15. Art Frankfurt eine große Rolle spielen, die von Samstag bis Donnerstag dauert. 162 Aussteller zeigen Werke ihrer Künstler, im Vorjahr waren es noch 184. Schwerpunktland ist diesmal Brasilien.