Beispiel 3: Universitäten für Tansania

Seit Beginn der 90er-Jahre betreibt die tansanische Regierung die Privatisierung der Hochschulausbildung. Im Jahr 2000 standen 3.069 Plätze an den staatlichen Universitäten zur Verfügung, 3.145 an privaten Instituten und Colleges. Letztere erheben zumeist Studiengebühren. Stipendien für ärmere Studenten gibt es kaum. Einen „einkommensabhängigen Prozess der Selektion in Schul- und Universitätsausbildung“ analysiert deshalb der Weizsäcker-Report. Damit habe die Privatisierung der Unis zur „sozialen Ungleichheit“ beigetragen. Der Prozess der Privatisierung erschien der Regierung freilich als einziger Weg, um die Zahl der Studienplätze überhaupt zu erhöhen. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage in den 90er-Jahren fehlte das Geld, um die staatlichen Universitäten mit ausreichenden Investitionen auszubauen. KOCH