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Archiv-Artikel

Neuer Senat soll Frauen besser schützen

Mit einer Sanduhr haben UnterstützerInnen der Hamburger Frauenhäuser gestern auf der Reesendammbrücke in der Innenstadt das Ende einer „frauenfeindlichen Politik“ in Hamburg angemahnt (Foto: Henning Scholz). Zwei Dutzend HelferInnen forderten, dass ein neuer Senat nach der Wahl am kommenden Sonntag Mittelkürzungen bei den Frauenhäusern und in Beratungsstellen gegen sexualisierte Gewalt revidiere.

Den DemonstrantInnen zufolge ist die Zahl der Vergewaltigungen und der schweren Nötigungen in Hamburg im vergangenen Jahr um nahezu ein Viertel gestiegen. Gleichwohl seien die Ausgaben für den Opferschutz seit 2001 „erheblich gesunken“, hieß es in einer Protestnote. Als ein Beispiel nannten die DemonstrantInnen „Allerleirauh“, eine Beratungsstelle für Opfer sexuellen Missbrauchs, die ihre Präventionsarbeit an Schulen wegen Mittelkürzungen in Höhe von 14 Prozent einstellen musste.

Auch die sechs Hamburger Frauenhäuser müssen in diesem Jahr 250.000 Euro einsparen. Die Sozialbehörde unter Senatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) hat zudem die Anweisung gegeben, Migrantinnen mit Duldungs-Status vor der Tür zu lassen. Zugleich will die Behörde alle Namen der Frauenhaus-Bewohnerinnen wissen. KritikerInnen warnen, ohne Anonymität gäbe es für die Gewaltopfer keinen Schutz. wei