: Bayern in NRW
Eigentlich ist er eine typisch bayerische Erscheinung – doch in den vergangenen Jahren diffundierte der politische Aschermittwoch immer mehr nach NRW hinein. Heute der Overkill: Die SPD bietet Kanzler Schröder, Wirtschaftsminister Clement und Ministerpräsident Steinbrück. Die Christdemokraten kontern mit Rüttgers und Beinahe-Bundespräsident Wolfgang Schäuble. Selbst der blasse FDP-Landeschef Andreas Pinkwart müht sich beim „liberalen Aschermittwochs-Fischessen“.
Problem nur: Substanzielles wird nicht geboten, stattdessen schlimmster Wahlkampf-Stammtisch. Der Aschermittwoch dient der Selbstversicherung, der Festigung der zerfallenden Milieus, nicht der inhaltlichen Auseinandersetzung. Die kommt typisch bayerisch überzeichnet daher – mehr Show, weniger Inhalt. Problem auch: In Nordrhein-Westfalen dürfte die undifferenzierte Hau-Drauf-Mentalität nicht allzu viele Anhänger finden. Hoffentlich merken das auch die Parteien. Bald. WYP