: Kita-Platz glücklich empfangen
Erster Gutschein wurde überreicht. Behörde: Eltern sollen Anträge schneller stellen
Bildungssenator Rudolf Lange (FDP) hat gestern in der Bergedorfer Kita „Sportini“ den ersten Kita-Gutschein überreicht. Die glückliche Empfängerin ist eine alleinerziehende Mutter, die für ihren dreijährigen Sohn bislang einen Acht-Stunden-Platz hatte, aber nur sechs Stunden benötigt.
Nachdem die Kita-Ämter in den Bezirken im April wochenweise geschlossen wurden, ist es den dortigen Mitarbeitern offenbar gelungen, alle Gutschein-Anträge ins Datensystem einzugeben. „Wir haben mit der jetzt erfassten Klientel einen ersten Suchdurchlauf gemacht“, erklärt Bernd Heinrich von der Bildungsbehörde. Die übrigen Gutscheine würden von einer Druckerei erstellt und den Eltern binnen 14 Tagen ausgehändigt.
Allerdings betrifft dies nur die „Folgeanträge“ für Kinder, die bereits in der Kita sind. Erstanträge für Krippen, Elementar- und Hortplätze müssen noch warten. Als Termin für deren Ausgabe, so Heinrich, habe man den 9. Juni angedacht. Vor allem für Eltern von Schulanfängern ist die Hortplatzzusage sehr wichtig, weil Schule und Kita örtlich zusammenpassen müssen.
Indes berichtet Heinrich von unerwarteten Problemen. Obwohl im Januar 45.000 Infobriefe mit Antrag herausgeschickt wurden, hatten bis Mitte April nur rund 36.000 Eltern einen Antrag gestellt. Vermutlich, so Heinrich, lassen sich jene Eltern Zeit, die „sicher“ mit ihrem Platz rechnen. Denn auf Vier-Stunden-Plätze für Drei- bis Sechsjährige gibt es einen bundesweiten Rechtsanspruch. „Es wäre gut, wenn die Anträge demnächst gestellt werden. Sonst müssen wir Reserven bilden, die eventuell überzogen sind“, rät er.
Hamburg hat rund 69.000 Betreuungsplätze, davon werden laut Lange 45.000 bis 50.000 über Gutscheine vergeben. Vorschulklassen und Plätze bei Tagesmüttern oder -vätern sind bislang vom Gutscheinsystem ausgenommen. KAIJA KUTTER