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Archiv-Artikel

Schweigsame Polizei I

Der jugendliche Serientäter Mahmoud ist bei Freigängen wiederholt bei Straftaten erwischt worden, ohne dass die Polizei dies der Haftanstalt meldete. „Es gab bei Mahmoud einige Fälle, von denen die Justizanstalt nichts erfahren hat“, sagte Andrea Boehnke, Sprecherin von Justizsenatorin Karin Schubert (SPD), am Montag. Der aus dem Libanon stammende 20 Jahre alte Mann, der Anfang März in die Schlagzeilen geraten war, soll seit seinem zehnten Lebensjahr rund 80 Delikte verübt haben. Die Polizei warf der Justiz damals vor, den Serientäter zu milde behandelt zu haben. Dies wurde zurückgewiesen. Daraufhin wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, die den Informationsaustausch zwischen den beiden Behörden verbessern soll. Der Sprecher von Innensenator Ehrhart Körting (SPD), Peter Fleischmann, wollte nicht ausschließen, dass die Polizei auch in anderen Fällen die Justiz nicht über Straftaten von Freigängern informiert habe. Es werde derzeit überprüft, in wie vielen Fällen es wichtig gewesen wäre, dass die Haftanstalt davon erfahren hätte. DPA