: Ermittlung ausgeweitet
Staatsanwaltschaft ermittelt jetzt auch gegen Hersteller von Medikamenten. Schaden im Millionen-Bereich
BOCHUM dpa ■ In einen millionenschweren Abrechnungsbetrug mit Kontrastmitteln sind vermutlich neben Ärzten und Pharmagroßhändlern auch Hersteller verwickelt. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Bochumer Schwerpunktstaatsanwaltschaft bundesweit wegen Abrechnungsbetrugs gegen vier Pharmagroßhändler und 250 Fachärzte ermittelt – meist Radiologen und Urologen. Laut Oberstaatsanwalt Bernd Bienioßek hatten die Ärzte von den Großhändlern nachträglich Rückvergütungen für die Mittel erhalten, diese aber nicht an die Krankenkassen weitergeleitet. Unter den vier verdächtigen Großhändlern sei ein Unternehmen aus Osnabrück, dem 60 Urologen als Gesellschafter angehören. Der geschätzte Schaden liegt im einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Die Fälle reichen bis in die Mitte der 90er-Jahre zurück. Die Ermittlungen werden noch Monate dauern, schätzt Bienioßek.