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Archiv-Artikel

Essen bestraft Arbeitslose

Von JOE

ESSEN taz ■ Das Essener Arbeitsamt bestraft seine KundInnen drakonisch: Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Arbeitslosen, denen die Hilfe für drei Monate komplett gestrichen wurde, über ein Drittel an. So mussten insgesamt 2.367 Arbeitslose Sperrzeiten hinnehmen, weil sie nach Ansicht der „Agentur für Arbeit“ bei der Jobsuche nicht ausreichend kooperativ waren – fast 34 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders drastisch wurden diejenigen bestraft, die eine so genannte „zumutbare Arbeit“ ablehnten: Während das Arbeitsamt dies im Jahr 2002 weniger als 300 mal ahndete, waren es 2003 genau 791 mal.

„Unsere Geschäftspolitik hat sich etwas geändert“, sagt Agentur-Sprecher Michael Kinzler. Das theoretisch schon immer geltende Prinzip „Fordern und Fördern“ werde inzwischen mit größerer Entschiedenheit durchgesetzt. Aber auch Kinzler kann nur den Mangel verwalten: In Essen kommen auf 36.000 arbeitslose Menschen 2.000 offene Stellen. JOE