piwik no script img

Archiv-Artikel

Jens Lehmann kassiert zwei Tore

Obwohl der deutsche Arsenal-Keeper gleich doppelt hinter sich greifen muss, gewinnt sein Team bei Celta Vigo 3:2

HAMBURG dpa ■ Jens Lehmann konnte sich gleich als doppelter Punktsieger freuen: Der Keeper des FC Arsenal war nicht nur Garant für den glücklichen 3:2-Sieg im Champions-League-Achtelfinale bei Celta Vigo. Er gewann auch das Fernduell mit Oliver Kahn – und fand Fürsprecher in der Diskussion, wer Deutschlands Keeper Nummer eins ist. „Die jüngste Behauptung von Lehmann, dass er Kahn ersetzen solle, scheint immer mehr berechtigt“, meinte gestern die Tageszeitung Independent.

„Wir haben zwei Tore nach Standardsituationen bekommen“, sagte derweil Arsenal-Trainer Arsène Wenger, nachdem sein Team im siebten Anlauf erstmals als Sieger aus Spanien zurückgekehrt war. Seinen Keeper sprach er freilich von jeglicher Mitschuld frei und kündigte für das Rückspiel in zwei Wochen an: „Natürlich wollen wir dann besser verteidigen.“ Lehmann hielt ohne Fehl und Tadel und ließ sich nach der Partie zu keiner unbedachten Äußerung hinreißen: weder zum schwelenden Konflikt um die Nummer eins im deutschen Nationalteam noch zum Kahn’schen Patzer.

Derweil kam der AC Mailand über ein 0:0 bei Sparta Prag nicht hinaus. Dennoch war Silvio Berlusconi, Club- und italienische Regierungschef, vor dem Achtelfinal-Rückspiel nicht unzufrieden, auch wenn sich die von ihm geforderten zwei Angreifer, Filippo Inzaghi und vor allem Andrej Schewtschenko, nicht mit Ruhm bekleckerten. „Ich bin sehr zufrieden“, ließ Berlusconi ausrichten, obwohl er nach dem mageren Sieg im Stadtderby gegen Inter noch stinksauer mehr Offensivkräfte gefordert hatte. Trainer Carlo Ancelotti war trotzdem nicht erleichtert. „Beruhigt bin ich nicht“, sagte er und lieferte auch gleich die Begründung: „Weil Sparta auswärts stärker ist.“ Im Angriff habe seine Mannschaft zwar „von einem gewissen Punkt an Gas gegeben. Aber gereicht hat es nicht“. Das sahen viele Beobachter ebenso: „Was für ein hässlicher Abend für Inzaghi und Schewtschenko“, schrieb die Gazzetta dello Sport. Und La Stampa spottete: „Zwei Spitzen, aber keine Tore.“

Ein Tor von Fernando Morientes (69. Minute) bei klirrender russischer Kälte und Schneefall lässt dem AS Monaco die Hoffnung auf den Sprung ins Viertelfinale. Nachdem Marat Ismailow (32.) und Wladimir Maminow (59.) Lokomotive Moskau in Führung gebracht hatten, schaffte der spanische Nationalstürmer den Ehrentreffer zum 1:2-Endstand, der den Monegassen alle Möglichkeiten auf ein Weiterkommen lässt.

„Wir sind sehr froh, denn das hätte es heute schon sein können“, meinte Monacos Trainer Didier Deschamps, der seine Spieler ins Gebet nahm: „Manche haben wohl gedacht, sie seien schon im Viertelfinale.“ Trotz des Gegentors glaubt auch Lok-Trainer Juri Semin an die Runde der letzten acht. „Man hat gemerkt, dass uns die Spielpraxis fehlt“, erklärte er. Erst zwei Tage nach dem Rückspiel in Monte Carlo am 10. März endet die Winterpause im russischen Fußball.