: Eine Töpfchenfrage
Über ein Drittel der Einnahmen der gesetzlichen Krankenkassen (zuletzt jährlich 140 Milliarden Euro; mit der Gesundheitsreform wird das ab 2004 jedoch anders aussehen) fließen in die Krankenhäuser. Im Jahr 2001 gab es in Deutschland 2.200 Krankenhäuser mit insgesamt 550.000 Betten. Die durchschnittliche Bettenauslastung lag bei gut achtzig Prozent. 16,6 Millionen Kranke wurden behandelt, durchschnittlich blieb ein Patient 9,8 Tage. Über eine Million Menschen verdienen ihr Geld in Krankenhäusern, davon 124.000 Ärzte.
Grundsätzlich liegt die Verantwortung für die Krankenhäuser bei den Bundesländern. Die Kommunen müssen für den Bau zahlen, die Krankenkassen für den Betrieb. In der Realität lassen sich Investitions- und laufende Kosten freilich kaum trennen. Die Verhandlungen zwischen Kassen, Kommunen und Krankenhäusern darum, wer aus welchem Topf wie viel Geld wofür bekommt, gehören zu den besonders rätselvollen Kapiteln des Gesundheitswesens.
Klärung erhoffen sich viele von der Einführung des neuen Abrechnungssystems Diagnosis Related Groups (DRG) oder auch „Fallpauschalen“. Wenn ab 2006 die Kliniken nicht mehr nach Liegedauer der Patienten, sondern nach einheitlichen Pauschalen pro Krankheitsfall bezahlt werden, kann erstmals verglichen werden, welches Haus für wie viele Operationen wie viel ausgibt. UWI