: Schonungslose Beichten
Die Wahrheit startet „Die Woche der schlimmen Finger“
BERLIN taz ■ In diesen Tagen erscheint bei Hoffmann & Campe das neue Buch des Wahrheit-Autors Gerhard Henschel. Es trägt den Titel „Kindheitsroman“ und erzählt die Geschichte des Martin Schlosser, seiner Kindheit in den Jahren von 1964 bis 1975. Aus der Perspektive des Kindes steigert sich die Erzählung langsam von einem noch völlig naiven Bericht hin zur komischen Chronik einer vorpubertären Figur, die wahrlich ein „schlimmer Finger“ ist. Henschel betreibt dabei eine akribische Archäologie des Alltags und lässt Fernsehserien, Werbeslogans, Produkte und den Geist jener Zeit wiederaufleben. Die Wahrheit nimmt nun die Bucherscheinung zum Anlass, „Die Woche der schlimmen Finger“ auszurufen. Wahrheit-Autoren werden in den kommenden Tagen Martin Schlosser folgen und ihre schlimmsten Kindheitsverbrechen schonungslos der Öffentlichkeit kundtun.