: Gefangene an Russland überstellt
US-Behörden schicken russische Guantánamo-Häftlinge in die Heimat zurück
MOSKAU/MADRID dpa/ap ■ Sieben russische Staatsbürger sind nach zweijähriger Haft im US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba nach Russland überstellt worden. Die Männer hätten in Afghanistan für die Taliban gekämpft und befänden sich seit Samstag in einem russischen Untersuchungsgefängnis, zitierte die Agentur Interfax gestern eine anonyme Quelle im Sicherheitsapparat. Sie müssen in Russland mit einem Strafverfahren wegen Terrorismus rechnen.
Nach früheren Angaben eines US-Diplomaten in Moskau wurden in Guantánamo „etwa acht Gefangene aus Russland“ festgehalten. Die Männer gehörten islamistischen Organisationen an, seien aber keine tschetschenischen Rebellen. Laut der spanischen Zeitung El País wird der mutmaßliche Koordinator der Terroranschläge vom 11. September 2001, Ramsi Binalshibh, ebenfalls im US-Lager Guantánamo festgehalten. Die US-Regierung wollte den Bericht vom Sonntag nicht kommentieren. Binalshibh wurde im September 2002 in Pakistan festgenommen.