: Babcock ohne Aufsicht
Das Amtsgericht Duisburg hat das Insolvenzverfahren für die Oberhausener Babcock AG aufgehoben
DUISBURG dpa ■ Eineinhalb Jahre nach der Eröffnung hat das Amtsgericht Duisburg das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung für den Maschinenbaukonzern Babcock Borsig AG aufgehoben. „Mit dem Verkauf der Turbomach-Gruppe am vergangenen Freitag sind die Verkäufe der großen Beteiligungen abgeschlossen“, sagte Insolvenzverwalter Helmut Schmitz am Montag. Damit sei das vor fünf Jahren ins Insolvenzrecht eingeführte Instrument der Eigenverwaltung erstmals bei einer Aktiengesellschaft zur erfolgreichen Sanierung eingesetzt worden.
Das nunmehr geregelte Insolvenzverfahren werde Schmitz aber noch bis Ende dieses Jahrzehnts beschäftigen, betonte Babcock-Sprecher Thomas Schulz. Derzeit würden die Forderungen der Gläubiger geprüft. Zudem müssten noch kleinere Beteiligungen im In- und Ausland verkauft oder liquidiert werden. Beschäftigt sei sein Team auch mit den Großprojekten, die im Insolvenzverfahren neu verhandelt und übernommen worden seien, berichtete Schmitz: „Dazu gehört das gerade vom Bundeskanzler eingeweihte Steinkohlekraftwerk Iskenderun in der Türkei und das 2003 fertig gestellte Braunkohlekraftwerk Niederaußem.“
Die Insolvenzordnung sieht vor, dass bei der Eröffnung des Verfahrens auf die Bestellung eines Insolvenzverwalters verzichtet werden kann, wenn gute Aussichten auf eine Sanierung des Unternehmens bestehen. Dann wird der Vorstand unter die Aufsicht eines Sachwalters gestellt und darf weiterhin über das Vermögen verfügen.