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Archiv-Artikel

Die Alternativen

Für den Fall, dass Wolfgang Schäuble von der FDP abgelehnt wird, werden in der Union drei alternative Kandidaten für die Rau-Nachfolge gehandelt.

Die baden-württembergische Kultusministerin und stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Annette Schavan soll intern neben Schäuble zur engeren Auswahl gehören. Bevor sie 1995 ihr Ministeramt antrat, leitete sie das katholische Cusanuswerk. Seit 1994 ist Schavan, 48, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Obwohl sie als Vertraute Angela Merkels gilt, soll die CDU-Chefin wegen eigener Kanzlerinnen-Ambitionen Bedenken gegen eine Kandidatur Schavans haben. Zwei Frauen an der Spitze des Staates kann sich Angela Merkel nicht vorstellen. FDP-Kreise haben dagegen schon Zustimmung zu Schavan signalisiert.

Auch Klaus Töpfer, der Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep) in Nairobi, wird in der Kandidatendebatte häufig genannt. Der Professor für Umwelt und Ressourcenökonomik war Bundesumwelt- und -bauminister. Der 65-Jährige wurde von Kanzler Gerhard Schröder als Anwärter auf die Rau-Nachfolge ins Gespräch gebracht. Auch von den Grünen gab es Signale, Töpfer mitzutragen. Die CSU ist jedoch gegen ihn.

Der dritte ernst zu nehmende Kandidat für eine Kandidatur ist schließlich der Generaldirektor des Internationalen Währungsfonds (IWF), Horst Köhler. Zeitungsberichten zufolge hat CDU-Vize Jürgen Rüttgers auf seiner jüngsten USA-Reise bereits mit mit ihm über eine mögliche Bewerbung gesprochen. Köhler gilt als unabhängiger Kopf. Als Staatssekretär im Finanzministerium war er bis 1992 die rechte Hand von Kanzler Kohl in der Wirtschafts- und Finanzpolitik. Zuletzt Chef der Osteuropabank, wechselte Köhler im Jahr 2000 auf den IWF-Chefsessel. DPA, TAZ FOTOS: AP