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Archiv-Artikel

Mehr Gewicht

Uni-Präsident Lüthje wünscht sich vom neuen Senat zusätzliche Finanzmittel und Geduld für verordnete Reformen. HWP kündigt „konstruktive“ Gespräche zur Fusion mit Uni an

Geld steht ganz oben auf der Wunschliste von Universitäts-Präsident Jürgen Lüthje an den alten und neuen Wissenschaftssenator Jörg Dräger. Gefragt nach drei Wünschen an den Parteilosen sagte Lüthje der taz: „Mein erster Wunsch wäre, dass es Herrn Dräger im Senat gelingt, neue Perspektiven für die Hochschulen zu erschließen.“ Dazu gehörten „finanzpolitische Prioritäten zu Gunsten der Hochschulen“, so dass etwa die Unterausstattung der Uni durch neue Mittel und Stellen beseitigt würde. Zum Ergebnis der Bürgerschaftswahl sagte der Präsident: „Die Tatsache, dass Dräger nun für vier Jahre gestützt auf eine Ein-Parteien-Mehrheit Senator ist, könnte Grundlage für einen sehr kooperativen Stil bilden.“

Außer einem Hochschul-Schwerpunkt in der Politik wünscht sich Lüthje, dass in der neuen Legislaturperiode die von Dräger versprochene Verselbständigung der Uni abgeschlossen werde. Dazu gehört die Übertragung der Personalhoheit und des Eigentums an Grundstücken und Gebäuden. Als dritten Wunsch nennt Lüthje, Dräger möge seine Reformen „in kooperativer Weise gemeinsam mit den Hochschulen weiterführen und dabei die gebotene Zeit einräumen“. Umbauten wie die Einführung des Bachelor-Master-Systems „machen nur Sinn, wenn sie von den Menschen in den Institutionen mitgetragen werden und dieser Prozess braucht eine gewisse Zeit“.

Die benachbarte Universität für Wirtschaft und Politik (HWP) wünscht sich „höchstmögliche Eigenständigkeit“, so Sprecher Christian Hild. Gegen ihren Willen will der Senat sie mit zwei Uni-Fachbereichen fusionieren. Die HWP kündigte jetzt an, sich den Fusionsverhandlungen „konstruktiv zu stellen“. Dringlichste Frage dabei müsse das „Budgetgerüst für unsere Studiengänge sein“, mahnte Hild. Die Idee aus der CDU, die HWP als Fakultät der Uni einzugliedern, nannte er „interessant“.

Die Uni-Leitung hält von der Idee nichts. Zur Begründung sagte Lüthje, in Hamburg gäbe es etwa in BWL drei unterschiedliche Studienangebote. Wenn die dadurch verursachten Kosten dazu führten, dass andere Fächer geschlossen würden, sei dieses Angebot infrage zu stellen. Er versprach aber, sich für den Erhalt des HWP-Angebots eines Studiums ohne Abi und der Weiterbildung für Berufstätige einzusetzen. EVA WEIKERT