: die bremer kinotaz - alle Filme, alle Termine
A
Arrebato Spanien 1979, R: Iván Zulueta, D: Eusebio Poncela, Will More / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Ein Mann erlebt das spanische Leben der späten 70er Jahre durch das Auge seiner Super-8-Kamera und fängt eine Atmosphäre bestimmt durch Drogen, Alkohol und Sex ein. Zulueta arbeitete hier mit demselben Stab wie Almodóvar in seinen ersten Filmen, und Ähnlichkeiten im Stil sind offensichtlich.“ (Kommunalkino) Kino 46
Asmali Konak (Die Villa mit Weintrauben) Türkei 2003, R: Abdullah Oguz, D: Börzcan Deniz, Nurgül Yesikcay / Originalfassung ohne Untertitel
„Der Blockbuster der neuen Saison! Die letzte Folge der erfolgreichsten türkischen TV-Serie aller Zeiten. Eine wohlhabende Familie, die im bildschönen Kappadokien wohnt, erlebt neue Dimensionen im Leben, als die Söhne der Familie nach Ihrem Studium in Amerika zu ihrer Heimat zurückkehren. Natürlich mit neuen Geschäftsideen und modernen Bräuten. Es ist eine perfekte kommerzielle Idee von den Produzenten, die letzte Folge der erfolgreichsten Serie des türkischen Fernsehens in 35mm-Format zu drehen.“ (maxxcine.) Cinespace
Autobahnraser Deutschland 2004, R: Michael Keusch, Luke Wilkins, Niles Bruno Schmidt
„Eine Guppe spaßsüchtiger Teenager verteidigt die letzte Bastion deutscher Lebenskultur. Wer aber glaubt, dies sei die deutsche Antwort auf ‚The Fast and the Furious‘, liegt falsch. Die Story weist zwar einige Parallelen auf, im Vergleich mit dem US-Kinohit wirkt der deutsche Film jedoch wie ein Trabbi zu einer Corvette.“ (Cinema) Cinemaxx OL, CineStar, CineSpace
B
Babij Jar Deutschland 2003, R: Jeff Kanew, D: Kartin Saß, Barbara de Rossi
„Babij Jar, so heißt eine Schlucht bei Kiew, in der 1941 mehr als 30.000 ukrainische Juden ermordet wurden. Vor allem Frauen und Kinder fanden in der idyllischen Talsenke ihren grausamen Tod. ,Babij Jar‘ zeigt das fiktive Schicksal der Familien von Lena und Natalya, die 20 Jahre in Freundschaft Tür an Tür leben, bis der Rassenhass sie entzweit. Als Lena die jüdischen Nachbarn an die Nazis verrät, organisiert Lenas Sohn deren Flucht. Kanew drehte sein Drama in eindringlichem Schwarz-Weiß, um nahtlose Übergänge zu den eingestreuten Dokumentaraufnahmen zu schaffen. Auch wenn die Darsteller mitunter überfordert wirken, geben sie den Opfern ein Gesicht. Und machen so das Grauen fassbar.“ (Cinema) City
Balzac und die kleine chinesische Schneiderin Frankreich 2002, R: Dai Sijie, D: Zhou Xun, Chen Kun
Kann ein Huhn ein „bürgerliches Übel“ sein? In dem abgelegenen chinesischen Dorf durchaus, in das die beiden 18-jährigen Studenten Luo und Ma in den 70er Jahren zur Umerziehung geschickt werden. Ihr Kochbuch aus der Stadt wird gleich vom Parteifunktionär als „bourgeoises Machwerk“ entlarvt und verbrannt, und das gleiche droht dem Instrument des Violinisten Ma, das die Dorfbewohner argwöhnisch wie eine Bombe unter sich herumreichen. Der Chefideologe entscheidet, dass es ein Spielzeug ist und auch ins Feuer gehört, aber dann rettet Ma die Situation, indem er eine Mozartsonate spielt und diese schlitzohrig „Mozart denkt an den Führer Mao“ nennt. Mit solch einem zärtlichen Spott hat noch kein chinesischer Intellektueller von der Kulturrevolution erzählt. Der in Frankreich lebende Schriftsteller Dai Sijie schilderte in seinem autobiographischen Debüt „Balzac et la petite tailleuse chinoise“ seine eigenen Jugenderfahrungen in den Zeiten der Kulturrevolution. Er selber hat sein Buch mit erstaunlicher Stilsicherheit und einem guten Sinn für den erzählerischen Fluss verfilmt. Aber anders als die meisten Chinesen erzählt er nicht von Gräueltaten, sondern schildert das Leben auf dem Dorfe mit einer ironischen Distanz, ja fast als Idylle, und wenn die beiden Studenten der liebreizenden Tochter des Dorfschneiders verfallen und sie bei heimlichen Vorlesestunden verführen, verändert sich der Film von einer sanften Satire in eine romantische Komödie, die „Umerziehung“ wird zu einer „éducation sentimentale‘ (hip) Gondel
Die Biene Maja Japan/Österreich 1977, R: Matty Murphy
Einige Episoden aus der erfolgreichen Fernseh-Zeichentrickfilmserie mit Maja, dem dicken Willy sowie vielen Käfern. Und natürlich schmettert Karel Gott seine große Maja-Arie als Titelsong. (hip) City
Das Blaue Gold im Garten Eden & Hederse Deutschland / Türkei / Syrien 2003 & Iran 2003, R: Leslie Franke & Ramtin Lavafipour
Zwei auf der Ökomedia 2003 ausgezeichnete Filme. Der erste berichtet darüber, wie aus einer der ärmsten Regionen der Türkei mit Hilfe eines gigantischen Staudammprojektes ein Garten Eden werden soll. Doch das Projekt zerstört nicht nur Umwelt und Lebensraum der kurdischen Einwohner, es gefährdet auch den Frieden in der Region. Der zweite zeigt die Kinder eines kleinen iranischen Dorfs, die auf das traditionelle Spiel Hederse zurückgreifen, das den vom gesamten Dorf lang ersehnten Regen bringen soll. Kino 46
C
City of God Brasilien 2002, R: Fernando Meirelles, D: Luis Otávio, Alexandre Rodrigues
„Welche Strafe hätte er denn gern? Eine Kugel in die Hand? Oder lieber in den Fuß? Der Delinquent, dem nur noch diese Wahl bleibt, lebt in der ,Stadt Gottes‘, einem Slum in Rio de Janeiro. Er hat geklaut und damit gegen den Kodex des Viertels verstoßen; jetzt, Auge in Auge mit dem schwer bewaffneten lokalen Gangsterboss - Ankläger, Richter und Henker in einer Person - , beginnt der Dieb zu weinen. Er ist sieben, vielleicht auch acht Jahre alt, und seine Tränen bewegten letztes Jahr ganz Brasilien und die Filmkritiker in aller Welt. Nun können sich endlich auch hiesige Kinogänger von der rasanten Ghettochronik des gelernten Werbefilmers Fernando Meirelles beeindrucken lassen. In Deutschland ist der Film wegen seiner drastischen Gewaltszenen erst ab 16 Jahren freigegeben - ein Alter, das in der ,Stadt Gottes‘ nur Überlebenskünstler erreichen.“ (Der Spiegel) City
The Cooler USA 2003, R: Wayne Kramer, D: William H. Macy, Alec Baldwin
„Las Vegas bei Nacht - glitzernd, funkelnd und voller Glücksversprechen. Doch Bernie Lootz hat so viel Pech, dass es auf andere abfärbt. Seit Jahren arbeitet er seine Spielschulden als so genannter Cooler im Shangri-La ab. Er braucht sich einem Spieler bloß zu nähern, um jede Glückssträhne prompt zu beenden. Als der neue jungdynamische Co-Geschäftsführer Bernie zusammen mit anderen Relikten alter Zeiten rauswerfen will, beißt er bei Casino-Chef Shelly auf Granit. Nur noch wenige Tage braucht Bernie, bis er endlich schuldenfrei ist. Schnellstmöglich will er weg aus Las Vegas, doch da trifft er die Kellnerin Natalie. Endlich winkt das Glück auch Bernie. Ein stilvolles Regiedebüt, in dem Regisseur Wayne Kramer auch davon erzählt, dass der Mythos, der im Themenpark Las Vegas heute zelebriert wird, eigentlich nur noch in den Filmen von Scorsese, Soderbergh - und auch seinem eigenen lebt.“ (tip) Cinema
D
Deep Blue Deutschland/Großbritannien 2003, R:Alastair Fothergill, Andy Byatt
„Einzigartige Einblicke in die Welt unserer Ozeane präsentiert ‚Deep Blue‘, ein visuell und akustisch beeindruckendes Leinwanderlebnis, das während jahrelanger Dreharbeiten rund um den Globus entstanden ist. Als eines der außergewöhnlichsten und aufwändigsten Projekte, die je im Bereich des Dokumentarfilms realisiert wurden, zieht der Film den Zuschauer magisch hinein in das faszinierende Leben unter dem Meeresspiegel. Die Reise führt von flachen Korallenriffs über die unwirtlichen Küsten der Antarktis in die Weiten des offenen Meeres bis hin zu den tiefsten Tiefen der Ozeane in die ewige Dunkelheit.“ (film.de) Atlantis, Schauburg, Casablanca OL, Cinemaxx DEL
E
Eintauchen Deutschland 2002, R: Frank Schweikert
„Unterwasser-Dokumentarfilm mit Musik, ohne Dialog. Diese Produktion verbindet auf einzigartige Weise Naturkunde mit Kunst. Stars sind nicht nur die großen Hauptdarsteller der Meere wie Wale und Rochen, sondern auch kleinere, unbekannte Meereslebewesen. Die Unterwasseraufnahmen stammen von dem Medien- und Forschungssegelschiff Aldebaran.“ (Programm der Internationalen Umwelt Filmtage Bremen) Kino 46
21 Gramm USA 2003, R: Alejandro G. Inárritu, Roberto Salerno, D: Sean Penn, Naomi Watts
„‚21 Gramm‘ wovon? Man sagt, dies sei die Masse, die dem Körper im Augenblick des Todes entweiche: die Seele? Damit der Pseudomystizismus seines Hollywood-Debuts dem Zuschauer nicht schwerer aufliegt, zerhackt Alejandro Gonzáles Iñárritu die Chronologie seiner bizarren Telenovela zu einem Puzzle, in dessen Zentrum (wie schon bei ‚Amores perros‘) ein Autounfall zu stehen kommt. Der religiöse Schuldige (Benicio Del Toro); die Schöne, deren Familie ausgelöscht wird (Naomi Watts); der Mathematiker, den ein Spenderherz rettet (Sean Penn) - immer deutlicher treten die Verbindungen zutage. Und die Kraft des Films: wenn die Darsteller, geradezu bedrängt von der Kamera, den Lebensschmerz herausschreien.“ (NZZ)
Schauburg, CineStar
Die Entdeckung des Himmels Niederlande 2002, R: Jeroen Krabbe, D: Stephen Fry, Greg Wise
„Der Eindruck von Hektik bei einer sich über zwei Jahrzehnte hinziehenden Filmhandlung mit den Hauptschauplätzen Amsterdam, Havanna, Auschwitz, Rom, Jerusalem sowie dem Himmel selbst entspringt aber auch der Strapaze, den 800-seitigen, bildungs- und bedeutungsüberfrachteten Roman von Harry Mulisch im Crashkurs von zwei Kinostunden durchzunehmen. Die ambitionierte und luxuriös ausgestattete niederländische Produktion verdient als besonders aufgeblasenes und eitles Exemplar der Spezies Literaturverfilmung allen Respekt.“ (Der Spiegel) City
Erbsen auf halb 6 Deutschland 2003, R: Lars Büchel, D: Fritzi Haberlandt, Hilmir S. Gudnason
‚Erbsen auf halb 6‘ erzählt davon, wie die von Geburt an blinde junge Therapeutin Lilly dem gerade erst durch einen Unfall seiner Sehkraft beraubten Theaterregisseur Jakob wieder Lebens- und Liebeskraft verschafft. Der Film des Regisseurs Lars Büchel (‚Jetzt oder nie‘) zeigt die Love-Story als Abenteuerreise zweier Blinder durch Europas Nordosten; und dort geht es so turbulent, pittoresk und herzig zu, dass die Süßlichkeit des Ganzen doch reichlich erbsenschwer auf Gemüt und Magen des Zuschauers schlägt.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL, Maxx DEL
Eyes Wide Shut USA 1999, R: Stanley Kubrick, D: Tom Cruise, Nicole Kidman / Originalfassung mit Untertiteln
„Eyes Wide Shut“ basiert auf der „Traumnovelle“ von Arthur Schnitzler, die Kubrick aus dem Wien des späten 19. Jahrhunderts ins New York des späten 20. Jahrhunderts transskribiert hat. Der Film hat die Struktur eines Thrillers, mit dem Verdacht, dass eine mächtige Verschwörung existiert, die über Leichen geht. Aber er ähnelt auch einem Alptraum, in dem jede Szene eine ganz eigene, seltsam surreale Qualität besitzt und alle Geschehnisse ihren Ursprung im Inneren des Protagonisten haben. Im Zentrum steht eine ritualisierte, brillant düster funkelnde Orgie, die wie ein erotisches Fegefeuer wirkt, in dem Sex und der Tod untrennbar ineinander verwoben sind. (hip) Kino 46
F
Findet Nemo USA 2003, R: Andrew Stanton, Lee Unkrich
In „Findet Nemo“ von den Pixar Studios, die Disney längst den Rang der besten Filmanimateure abgejagt haben geht es um den kleinen Fisch Nemo, der aus dem heimischen Korallenriff entführt wird und im Aquarium einer Zahnarztpraxis endet. Doch sein Vater und seine Freunde begeben sich auf eine heldenhafte Suche nach ihm, und wer die „Toy Story“-Filme oder „Das große Krabbeln“ kennt, kann sich vorstellen, wie fantasievoll, komisch und eben überhaupt nicht kindtümelnd das inszeniert ist. (hip) Kino 46, City, Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL
Fisch auf den Tisch (Fischstäbchen und andere Kostbarkeiten & Die Krebsfischer von Alaska) Deutschland 1998 & USA 1999, R: Thomas Weidenbach & Thom Beers, Jenny McConigigal
Zwei kurze Dokumentarfilme, die sich mit der Überfischung der Meere beschäftigen. Kino 46
Die Fischer von Gestern (Jantjes und Kantjes & Drifters) Deutschland 2001, Großbritannien 1929, R: Diethelm Knauf, John Grierson
Zuerst eine Dokumentation über die Heringsfischerei in Ostfriesland und entlang der Weser in den 30er Jahren, dann ein wild bewegender Stummfilm aus den 20er Jahren, der die Ausfahrt von Booten, die harte Arbeit auf hoher See und die Vermarktung der Fische zeigt. Kino 46
Frida USA 2002, R: Julie Taymor, D: Selma Hayek, Alfred Molina
’Frida‘ erzählt zum Teil brav chronologisch das Leben von Frida Kahlo, aber schon mit dem ersten Bild zeigt Taymor, dass sie sich der Künstlerin eher poetisch als prosaisch nähern will: Da sieht man in leuchtenden Farben den Innenhof von Kahlos Haus, wo Affen und Pfauen frei herumlaufen. Dann schwankt ein Bett ins Bild und wird wie ein Sarg in die Straße getragen. Darin liegt Frida Kahlo, offensichtlich zugleich krank und triumphierend, die von Freunden zu ihrer ersten eigenen Ausstellung in Mexiko getragen wird. Diese Szene ist schönster magischer Realismus. (hip) City / auch als Originalfassung ohne Untertitel
G
Die Geistervilla USA 2003, R: Rob Minkoff, D: Eddie Murphy, Terence Stamp
„Übersinnlicher Schabernack aus dem Hause Disney: Hellseherinnen ohne Unterleib, unheimliche Knochengerippe und singende Steinbüsten suchen Eddie Murphy eine Nacht lang heim. Der amüsante Geisterklamauk betreibt keinen Spezialeffekte-Overkill, sondern unterhält mit netten Einfällen, dezentem Eddie-Murphy-Slapstick und einer bizarren Liebesgeschichte. Sicher, die Zielgruppe liegt irgendwo zwischen 12 und 13 Jahren. Na und?“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Cinemaxx OL, Maxx DEL
Die Geschichte vom weinenden Kamel Deutschl 2003, R: Byambasuren Davaa, Luigi Falorni
„Die Filmhochschulabsolventen Byambasuren Davaa und Luigi Falorni führen uns in die Wüste Gobi, wo die Kamele der Hirtennomaden flauschig, niedlich und freundlich aussehen. Aber eines der Kamele ist gallig, es will nach schwerer Entbindung sein Neugeborenes nicht anerkennen und verweigert ihm Liebe, Nähe, Milch. Die Nomaden erinnern sich an ein altes, magisches Ritual: Ein Musiker soll mit seiner Geige das Muttertier zum Weinen und zur Besinnung bringen. Faszinierender Dokumentarfilm, berührendes Märchen und Parabel auf die Wirkungsmacht der Kunst - und des Kinos.“ (tip) Cinema
Good Bye, Lenin! Deutschland 2003, R: Wolfgang Becker, D: Daniel Brühl, Katrin Sass
„Kurz vor dem Ende der DDR ist die engagierte Sozialistin Christiane Kerner ins Koma gefallen. Als sie daraus wieder erwacht, muss jeder Schock für ihr Herz vermieden werden. So hält ihre Familie den längst aufgelösten Staat in der Wohnung am Leben, deutet historische Wahrheiten durch Lügen um, betreibt eine aufwändige Scharade, die bald allen über den Kopf wächst.“ (Blickpunkt:Film) City
H
Hero Hongkong/China 2002, R: Zhang Yimou, D: Jet Li, Maggie Cheung
“Am Hof des Königs von Qin schildert ein namenloser Krieger, wie er die drei gefährlichsten Feinde des Herrschers getötet hat. Handwerklich brillante Heldensaga aus der Zeit der chinesischen Reichsgründung im 3. Jahrhundert v. Chr., deren opulent-opernhafte Inszenierung einen Höhepunkt des Martial-Arts-Genres markiert. Eine traumhafte Bilderorgie voller filmischer Einfälle, Witz und Stilisierungen, deren Botschaft insofern strittig ist, als die Fabel sowohl als Kotau vor den derzeitigen Machthabern als auch als Plädoyer für Widerstand und Selbstbehauptung gelesen werden kann.“ (filmdienst) City
Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs USA/NZ 2003, R: Peter Jackson, D: Elijah Wood, Ian McKellen
„Die Entscheidungsschlacht findet an vielen Orten statt, vor allem auf dem Schicksalsberg, wo Frodo (Elijah Wood) den Ring loswerden muss. Aber in der Kampfhandlung vor der Stadt Minas Tirith findet das Epos seine Summe in einem bewegten Fresko, in dem die computeranimierten Bilder zu einer völlig neuen Qualität finden. ‚Der Herr der Ringe‘ entscheidet sich in den Details, und weil Peter Jackson hier auf allen Linien siegt, ist seine Trilogie ein Triumph.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, CineSpace, Cinemaxx OL
Herr Lehmann Deutschland 2003, R: Leander Haußmann, D: Christian Ulmen, Detlev Buck
Als Erstes sieht man Bier! In der bekannten grünen Flasche aus Bremen – nur damit man schon mal eingestimmt wird auf die vielen Trinkgelage, die „Herr Lehmann“ zelebriert . Und geredet wird auch viel, denn was sonst machen Kneipengänger die Nacht lang zwischen den Schlücken? Dieses bis in die alkoholbeseelten Verästelungen ausgeführte Tresenpalaver hat Sven Regener so genau beobachtet und hochkomisch in seinem Debütroman verarbeitet, dass „Herr Lehmann“ sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum ein großer Erfolg wurde. Bei der Verfilmung war Regisseur Leander Haußmann nun so schlau, Regener selber das Drehbuch schreiben zu lassen. (hip) Gondel
Die Herzen der Männer - Le coeur des hommes Frankreich 2003, R: Marc Esposito, D: Gérard Darmon, Jean-Pierre Daroussin / Originalfassung mit Untertiteln
„Seit sie vor 25 Jahren in einem Pariser Vorortverein Fußball spielten, sind Alex, Antoine, Jeff und Manu Freunde. Sie treffen sich regelmäßig, um gemeinsam zu plaudern und zu lachen. In diesem Frühling wird das bislang recht ruhige und erfolgreiche Leben der Männer durcheinandergewirbelt. Der Tod eines Vaters, die Untreue einer Ehefrau - diese und andere Ereignisse machen die Vieren mal wieder klar, wie sehr sie die Unterstützung, die Freundschaft und manchmal auch die Kritik der anderen brauchen.“ (tiscali.kino) Atlantis
Hodder rettet die Welt Dänemark 2002, R: Henrik Ruben Genz, D: Frederik Christian Johansen, Lars Brygmann
„Einem schwedischen Jungen, der nach dem Tod seiner Mutter allein mit seinem Vater lebt, erscheint eine Fee, die ihn zur Rettung der Welt auffordert. In der Klasse wegen seiner Hirngespinste verlacht, gelingt es ihm schließlich, die Freundschaft eines seelenverwandten Klassenkameraden zu erringen und seine Außenseiterrolle zu überwinden. Poetischer Kinderfilm, der die Grenzen zwischen Fantasie und Realität verwischt und seine ernste Geschichte mit unaufdringlichem Humor erzählt.“ (filmdienst) Schauburg
The Hours USA 2002, R: Stephen Daldry, D: Nicole Kidman, Meryl Streep, Julianne Moore
Manche Romane sind Fortschreibungen von anderen Romanen, genauso wie Filme von Büchern gezeugt werden. Beides ist bei ,The Hours‘ der Fall, und dennoch riecht der Film nie nach Literaturverfilmung. Der britische Autor Michael Cunningham veröffentlichte 1998 seinen gleichnamigen Roman, der auf dem Buch ,Mrs Dalloway‘ von Virginia Woolfe und deren Leben aufbaute. Er erzählt von drei Frauen, drei Zeiten, drei Orten. Drei Geschichten, die thematisch nicht nur durch Mrs. Woolfes Buch miteinander verbunden sind. Die große Überraschung bei ,The Hours‘ ist, dass dies, obwohl alle Geschichten von Krankheit und Selbstmord handeln, alles andere als ein deprimierender Film ist. Das liegt zum einen an der kunstvollen Art, mit der die Erzählstränge ineinander verwoben wurden. Und Nicole Kidman wagt in der Rolle von Virginia Woolfe als Schauspielerin wirklich etwas.(hip) City
I
Im Dutzend billiger USA 2003, R: Shawn Levy, Steve Martin, Bonnie Hunt
„Shawn Levy, der zuletzt mit ‚Voll verheiratet‘ für reichlich komische Momente im Kino sorgte, amüsiert jetzt mit einem Remake von Walter Langs ‚Im Dutzend billiger‘ aus dem Jahr 1950. In diesem Fall kümmern sich Steve Martin und Bonnie Hunt um die zwölfköpfige Rasselbande und haben dabei zwar Koordinierungsprobleme, aber im Grunde so großen Spaß, dass der sich bisweilen sogar auf den Zuschauer überträgt. Das wird für einen soliden Erfolg, wenn auch wohl nicht für einen Riesenhit reichen. (Blickpunkt:Film) Cinestar
J
Jenseits aller Grenzen USA 2003, R: Martin Campbell, D: Angelina Jolie, Clive Owen
„Durch das beherzte Auftreten eines desillusionierten Entwicklungshelfers verwandelt sich eine arglose Ehefrau und Mutter aus einflussreichem englischem Haus von der gedankenlosen Mitveranstalterin opulenter Charity-Partys zur engagierten Kämpferin gegen Armut und Ungerechtigkeit. Eine in ihrer hoffnungslosen Naivität unfreiwillig zynische, kolonialverkitschte Variante eines ‚Julia‘-Romans, der sich Leid und Armut als aufgesetzte Kulisse einer leidenschaftlichen Liebesgeschichte erwählt. Die krasse Fehlbesetzung der weiblichen Hauptrolle verstärkt noch die Unglaubwürdigkeit, mit der um Mitleid und Engagement geworben wird.“ (filmdienst) CineStar, Cinespace, Cinemaxx OL
K
Kalender Girls Großbritannien 2003, R: Nigel Cole, D: Helen Mirren, Julie Waters
„Zwei beste Freundinnen im besten Alter haben ihn satt, den Unterricht in Broccoli- oder Teppichkunde am Women‘s Institute ihres nordenglischen Dorfes. Den jährlichen Vereinskalender wollen sie, zu einem guten Zweck selbstredend, statt wie üblich mit prächtigen Naturbildern mit Aufnahmen des eigenen, prächtigen Naturzustands schmücken – sprich: mit Nacktaufnahmen. Nigel Cole ist mit der Verfilmung einer wahren Begebenheit ein etwas harmoniesüchtiges, doch emanzipatorisches und bissiges Stück britisches Unterhaltungskino geglückt, das den Witz von „The Full Monty“ mit der Botschaft von „Billy Elliot“ verquickt. Für die Schönheit von (dezent) nackten, älteren Ladies allerdings fehlt bis heute jeder Vergleich.“ (NZZ) Cinema, Cinemaxx, Casablanca OL
Kalte Heimat Deutschland 1995, R: Volker Koepp
„Dokumentarfilm über Menschen und Landschaft Ostpreußens, der russischen Enklave zwischen Polen und Litauen, die bis 1945 der östliche Zipfel Deutschlands war und Jahrzehnte lang von Ausländern nicht betreten werden durfte. Volker Koepp fragt nach dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Nationalität in dieser Region, wobei er die Natur in einer Art Urzustand beschreibt und sie einer drohenden Moderne gegenüberstellt. Ein sinnlicher, leiser Film, der zugleich philosophischer Diskurs über Erdgebundenheit, Lebenskraft und -lust ist.“ (filmdienst) Kino 46
Kein Fisch und doch im Netz (Kleiner Wal in großer Not & Götterboten in Gefahr) Deutschland 2002, 2003, R: Hans-Jürgen Schütte & Petra Deimer, Angela Schmid & Angela Graas
Der erste Film dokumentiert die Rettungsaktion eines Schweinswalbabys und studiert die Lebensgewohnheiten dieser Säugetiere sowie die Gefahren, denen sie ausgesetzt sind, der zweite erzählt von den Delfinen in der kroatischen Adria, die vom Aussterben bedroht sind. Kino 46
Kill Bill: Volume 1 USA 2003, R: Quentin Tarantino, D: Uma Thurman, Lucy Liu
„Tarantinos vierter Film erzählt eine Revanche-Geschichte im stilisierten Metauniversum von Hongkong-Action-Kino: ‚Kill Bill‘ liefert 1000 Querverweise für den Connaisseur, aber auch ein pfeilgerades Schlachtfest für Tarantinofreunde, die nicht die letzten Jahrzehnte mit dem Studium des ‚Grindhouse‘-Kinos verbracht haben. Uma Thurman erwacht nach vier Komajahren und nimmt als ‚Die Braut‘ stilbewusste Rache für die Ermordung ihrer Hochzeitsgesellschaft und ihres ungeborenen Kindes.“ (tip) City
Kitchen Stories Norwegen/Schweden 2003, R: Bent Hamer, D: Joachim Calmeyer, Thomas Norström
„Man stelle sich vor: Da ist in den fünfziger Jahren eine Schar schwedischer Feldforscher nach Nordnorwegen ausgeschwärmt, um die Haushaltsgewohnheiten nordnorwegischer Junggesellen wissenschaftlich zu ergründen, und nun sitzt einer dieser Forscher wie ein Tennis-Schiedsrichter auf dem Hochstuhl in einer bäuerlichen Wohnküche und belauert einen alten Eigenbrötler, der sich als sehr bockiges Versuchskaninchen anstellt, bis Alkohol irgendwann die Zungen löst. Die Situation könnte kaum grotesker sein, und Bent Hamer entlockt ihr mit liebevoller Finesse ein Maß an Komik, das man sich nicht hätte träumen lassen. Wer in einem Film wie ‚Elling‘ diese offenbar spezifisch norwegische Sorte von knäckebrottrockenem, hintersinnigem Humor lieben gelernt hat, wird sein helles Vergnügen haben an den Purzelbäumen dieser Küchenkommunikationskomödie.“ (Der Spiegel) Schauburg
Königreich der Elefanten USA 1998
Elefanten gehören zu den bedrohten Tierarten der Erde. Zur Jahrhundertwende zogen noch mehr als 10 Millionen durch den afrikanischen Kontinent. 1970 waren davon noch 20 Prozent übrig, 1989 waren es nur noch 500.000 Tiere. Und so nah und so dick wie in „Königreich der Elefanten“ hat man die Rüsseltiere wirklich meist nicht gesehen. Es sei denn man wäre Elfenbeinjäger.(bes) IMAX Space Center
Kroko Deutschland 2002, R: Sylke Enders, D: Alexander Lange, Hinnerk Schonemann
„Kroko ist die bitchy queen des Wedding. Eine Anführerin, die nicht viele Worte macht. Ein Nicken dieser Kiezgöre genügt, und der Rest der Clique weiß, was zu tun ist. Als Kroko nach mehreren Kleindelikten zur Sozialarbeit abgestellt wird, kennt ihre Kaltschnäuzigkeit auch vor den Behinderten keine Gnade. Endlich mal ein Film aus dem Berliner Kiezmilieu, der sich nicht anbiedernd an seine jugendlichen Protagonisten heranwirft, sondern Verrohung und Deformation ganz selbstverständlich in Szene setzt. Die vorbehaltlose Nähe zu seiner Antiheldin verleiht diesem Regiedebüt eine stachelige Qualität und wunderbar trockene Durchschlagskraft.“ (tip) Cinema
L
Last Samurai USA/Neuseeland/Japan 2003, R: Edward Zwick, D: Tom Cruise Ken Watanabe
„Das neue Starvehikel für Tom Cruise verherrlicht die untergehende Samuraikaste des 19. Jahrhundert. Kein naturgetreues Abbild der historischen Wirklichkeit, sondern ein verklärender Kriegermythos inklusive einer exotischen Romanze des US-Helden mit einer bezaubernden Japanerin. Ein unterhaltsamer, aufwändig produzierter Martial-Arts-Kostümfilm mit malerischen Schauplätzen und spannenden Schlachtszenen.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace
Leere Mägen trotz voller Netze (“Umweltkiller Krabbenzucht“, “Sushi vom Piratenschiff“, “Shrimps - Ein Leckerbissen und die Folgen“) Deutschland 2000, 2001, 2002, R: Gustavo Yanez, Thomas Weidenbach, FIAN
Drei kürzere Dokumentationen: „Die vor und in südlichen Ländern durchgeführte Fischzucht und Fischerei für die ‚erste Welt‘ lassen die ‚dritte Welt‘ oft leer ausgehen.“ (Programm der Internationalen Umwelt Filmtage Bremen) Kino 46
Die Legende von Paul und Paula DDR 1973, R: Heiner Carow, D: Angelica Domröse, Winfried Glatzleder
„Für den Anspruch auf das Glück ihrer Liebe kämpfen zwei junge Menschen zäh und einfallsreich gegen individuelle Schwierigkeiten, gesellschaftliche Normen und Anpassungideologien. Ein erfrischend unterhaltsamer und offener Film aus der DDR, der Traum und Wirklichkeit, Poesie und banale Alltagsrealität mischt und mit Spaß, Ironie und Ernst künstlerisch gestaltet.“ (Lexikon des internationalen Films) Atlantis
Lichter Deutschland 2003, R: Hans-Christian Schmid, D: August Diehl, Julia Krynke
An der Oder, im Grenzgebiet zwischen Polen und Deutschland, hat Schmid sich von den Schicksalen und Lebensumständen der dort Lebenden inspirieren lassen: von jungen Zigarettenschmugglern, den an der Grenze Arbeitenden, bankrotten Kleinunternehmern, polnischen Taxifahrern, deutschen Bau-Spekulanten und Ukrainern, die versuchen, illegal über die Grenze in den leuchtenden Westen zu gelangen. ,Lichter‘ handelt von dem Leben an dieser Grenze an zwei Tagen. Die Sprünge zwischen den einzelnen Erzählsträngen irritieren zuerst ein wenig, aber nachdem man erkannt hat, dass ,Lichter‘ eine ostdeutsche Variante von Robert Altmans ,Short Cuts‘ ist, lässt man sich gerne durch die Geschichten führen. Auch an die nervös umherschwenkende Handkamera im Dogma-Stil hat man sich schnell gewöhnt, durch sie wirken die Bilder drastisch, direkt, dokumentarisch. (hip) City
Liegen lernen Deutschland 2003, R: Hendrik Handloegten, D: Fabian Busch, Susanne Bormann
„Ein 40-jähriger Mann erinnert sich an sein Leben in den 1980er-Jahren, das er weitgehend untätig in Bochum verbrachte und das neben der Trauer über die verlorene erste Liebe vor allem aus zahllosen Affären bestand. Statt dem Protagonisten eine Identitätsbildung zuzugestehen, sucht der Film mit seinem wehleidigen Rückblick auf eine apolitische Zeit den kleinen gemeinsamen (Unterhaltungs-)Nenner für möglichst viele Nostalgiker.“ (filmdienst) City
Long Walk Home Australien, Großbritannien 2002, R: Philipp Noyce, D: Evelyn Sampi, Laura Monaghan
“Es stinkt zum Himmel. Ein Polizist kommt mit dem Auto vorgefahren, entreißt drei kleine Mädchen den Armen ihrer Mütter, pfercht sie auf den Rücksitz und schafft sie in ein Heim. So geschehen in Australien 1931. Die Mädchen sind Mischlingskinder, und ein übereifriger Beamter will, dass sie in Heimen zu Dienstboten der Weißen erzogen werden. Die drei Mädchen finden sich mit ihrem Schicksal nicht ab und fliehen. Den Weg nach Hause kennen sie nicht, wissen nur, dass ihre Mütter am Zaun leben, der damals den Kontinent durchzog, als Schutz gegen die Kaninchenplage. 1500 Meilen trennen sie von ihren Familien, und ein Fährtensucher verfolgt sie. Der australische Regisseur Phillip Noyce erzählt in seinem Film die Geschichte der Flucht der Mädchen und die ihrer bornierten Häscher. Die Landschaft der australischen Wüste ist neben den Mädchen ein Hauptdarsteller in diesem sehenswerten Film, der für Australier zugleich ein Stück Vergangenheitsbewältigung darstellt.“ (Abendblatt) Gondel, City
Lost in Translation USA/Japan 2003, R: Sofia Coppola, D: Scarlett Johansson, Bill Murray
„‚Sleepless in Tokyo‘ müsste der zweite Film von Sofia Coppola eigentlich heißen. Aber das Nachtleben, in das sich die beiden Jetlag-geplagten und krisengeschüttelten Amerikaner gezwungenermaßen stürzen - sie mit eben abgeschlossenem Philosophiestudium, frisch verheiratet, er Ende fünfzig, Schauspieler, ehemüde -, ist nicht weniger verwirrend als der helllichte Tag. In wunderbar leichtem Ton wird hier eine Zufallsbekanntschaft an der Hotelbar mit Übersetzungsproblemen in der Fremde verbunden, wird das ‚umständliche‘ japanische Gerede vor dem Hintergrund einer anderen Kultur mit ihrer exaltierten Werbe- und Freizeitindustrie verständlich.“(Neue Zürcher Zeitung) Gondel, Maxx DEL, Casablanca OL
Luther Deutschland 2003, R: Eric Till. D: Joseph Fiennes, Alfred Molina
“Der Zwei-Stunden-Film ,Luther‘ ist die historisch akkurate Biografie des ewig zweifelnden und schwermütigen Reformators. Üppig inszeniert, brav chronologisch abgearbeitet und ohne unbequeme Querverweise zur Gegenwart. Nach etwas schwerfälligem Anfang läuft sich das Drama warm und bietet eine relativ spannende Geschichtslektion, in der man sogar einmal lachen darf: Wer auch immer auf die Idee kam, ausgerechnet Uwe Ochsenknecht als Papst zu besetzen, verdient einen Comedy-Ehrenpreis.“ (tip) Schauburg
M
Master and Commander - Bis ans Ende der Welt R: Peter Weir, D: Russell Crowe, Paul Bettany
„Der Kapitän eines Kriegsschiffs der englischen Marine jagt einem feindlichen Schiff der napoleonischen Truppen um die halbe Welt hinterher. Nur das hohe Ansehen, das er bei seiner Mannschaft genießt, verhindert eine Meuterei. Aufwändig inszeniertes Seeabenteuer, dessen Detailgenauigkeit und visuelle Effekte ebenso überzeugen wie die psychologische und darstellerische Präzision. Ein fesselnder, herausragender Film seines Genres.“ (filmdienst). Cinespace, Maxx DEL, City
Der menschliche Makel USA 2003, R: Richard Benton, D: Anthony Hopkins, Nicole Kidman
„In der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Philip Roth muss der einundsiebzigjährige Professor Coleman Silk wegen eines rassistischen Lapsus seine Unikarriere aufgeben und fängt mit der mehr als dreißig Jahre jüngeren Putzfrau Faunia ein Verhältnis an. Doch nichts ist so, wie es scheint. - Die Starbesetzung für die Verfilmung des herausragenden Romans erweist sich als sein Fluch. Den Liebesspielen zwischen Hopkins mit dem britischen Akzent und der australischen Kidman fehlt der hier angesagte ‚Stallgeruch‘. Zudem zerfällt der Film durch die Rückblenden zum jungen Coleman Silk in zwei Teile. Hier allerdings darf man den Nachwuchsschauspieler Wentworth Miller bestaunen, der die Identitätskrise seiner Figur überzeugend ins Bild setzt.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis
The Missing USA 2003. R: Ron Howard D: Tommy Lee Jones, Cate Blanchett.
„Wann hat schon einmal ein Film damit begonnen, dass er seine Heldin in einem „Outhouse“, einem Plumpsklo, zeigt? Nur dort findet sie die einzigen Augenblicke der Ruhe in einem bitteren, rauen Leben, das ihr keine Zeit lässt, an sich selbst zu denken. Ron Howard, sonst eher für Romantisierung zuständig, versucht sich in diesem Western an der Entromantisierung eines Genres, als habe es Sam Peckinpah und Sergio Leone nie gegeben. Der Film, der dabei herausgekommen ist, lässt sich entsprechend schlecht einordnen. Während die Handlung allenthalben Bezug auf John Fords „Der schwarze Falke“ nimmt, unterläuft Howard das traditionelle Konzept immer wieder mit modernen Perspektiven, als habe er eine Art feministische Antwort auf John Wayne im Kopf gehabt.“ (filmdienst) Cinestar, Cinemaxx, Cinemaxx OL (auch in der Originalfassung ohne Untertitel)
Mission 3D USA 2003, R: Robert Rodriguez, D: Antonio Banderas, Carla Gugino, Sylvester Stallone, Salma Hayek
Den dritten Teil seiner Teenageragentenreihe „Spy Kids“ hat Regisseur Rodriguez dieses Mal in einem 3D-animierten Videospiel angesiedelt. Das sei „nur folgerichtig“ befindet die F.A.Z. Cinemaxx, Cinespace, Cinestar, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Apollo BHV
Mona Lisas Lächeln USA 2003, R: Mike Newell, D: Julia Roberts, Kirsten Dunst
„Der Film spielt 1953 im exklusiven Wellesley College bei Boston, wo später Madeleine Albright und Hillary Clinton den ersten Schliff für ihre Politkarrieren erhielten - und tatsächlich sieht es dort so aus, wie sich der SPD-Generalsekretär Olaf Scholz eine Elite-Universität vorstellen dürfte: getäfelte Bibliotheken, manikürte Rasenflächen, frisch gewaschene Studentinnen. Die jungen Damen sollen zu pflichtbewussten Ehefrauen in spe erzogen werden, lautete das Ausbildungsziel der Eisenhower-Ära - kein Wunder, dass die neue Kunstgeschichtsdozentin (Julia Roberts) bald Ärger bekommt, als sie ihre Elevinnen (gespielt von Kirsten Dunst, Maggie Gyllenhaal und Julia Stiles) mit moderner Malerei und dezentem Feminismus verstört. Die gefällige, nur manchmal allzu glatte Inszenierung von Regisseur Mike Newell (‚Vier Hochzeiten und ein Todesfall‘) konzentriert sich auf das, was dieser Film dem - thematisch und dramaturgisch erstaunlich ähnlichen - College-Drama ‚Der Club der toten Dichter‘ voraus hat: Julia Roberts‘ Lächeln.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL
Montags in der Sonne Spanien/Italien/Frankreich2002, R: Fernando León de Aranoa, D: Javier Bardem, Luis Tosar
„Fünf arbeitslose Werftarbeiter in der nordspanischen Hafenstadt Vigo versuchen ihren Alltag in den Griff zu bekommen, wobei jeder eine andere Überlebensstrategie an den Tag legt. Gelungene Mischung aus tragischen und komischen Momenten, die sich als sarkastische Zustandsbeschreibung der spanischen Gesellschaft versteht. Dabei beeindruckt der Film durch seine lakonische Situationskomik und die Menschlichkeit seiner Protagonisten, deren Selbstfindung am Rande der Wohlstandsgesellschaft man augenzwinkernd zur Kenntnis nimmt.“ (filmdienst) Schauburg
Mystic River USA 2003, R: Clint Eastwood, D: Sean Penn, Kevin Bacon, Tim Robbins
„Mystisch mutet in Clint Eastwoods Kriminaltragödie, seiner besten Arbeit seit ,Unforgiven‘, jener Fluss an, welcher am herbstlich-grauen Arbeiterviertel von Boston vorüberzieht: Wie der Strom der Zeit scheint er Jimmy (Sean Penn), Dave (Tim Robbins) und Sean (Kevin Bacon) in den Abgrund mitzureißen. Freunde als Kinder, begegnen sie sich längst bloß noch zufällig, bis ein Mord die Vergangenheit wieder hochspült. Ungeachtet jeder Konventionalität ist dies - auch dank Sean Penn - Eastwoods wuchtigste Heraufbeschwörung von Trauer sowie seine düsterste Betrachtung über die Selbstjustiz.“ (Neue Zürcher Zeitung) City, CineStar
N
Neredesin Firuze - Firuze, wo bist du? Türkei 2004, R: Ezel Akay, D: Haluk Bilginer, Özcan Deniz / Originalfassung mit Untertiteln
„Die erste Musical-Fantasy-Komödie der Türkei. Ein Schnitt aus dem wahren Leben des Stars Özcan Deniz, die mit Gags und Musik erzählt wird.“ (metropol-kino) CineStar (OmU)
O
Okay Dänemark 2002, R: Jesper W. Nielsen, D: Paprika Steen, Ole Ernst
„Schmuddeltöne und sympathische, ganz alltägliche Geschichten – damit feiern dänische Filmemacher seit geraumer Zeit Erfolge. Auch ,Okay‘ von Jesper Nielsen setzt auf Komödie im Knitterlook – seine Heroine ist die zupackende Nete, eine Frau um 40, sie hat ihre kleine Welt fest im Griff. Doch dann wird ihr Vater todkrank und Nete beginnt die Kontrolle zu verlieren. Tragisch und komisch konzentriert sich ,Okay‘ auf kleine irritierende Momente im vorhersehbaren Gefüge zwischen Midlifecrisis und Happyend.“ (tip) City
P
Paycheck USA 2003, R: John Woo, D: Ben Affleck, Una Thurman
„‘Paycheck‘ spielt in einer nicht datierten nahen Zukunft. Der Computerspezialist Jennings hat für den mächtigen Rethrick-Konzern einen Geheimauftrag erledigt. Nach Beendigung des Projekts wurden alle diesbezüglichen Erinnerungen aus seinem Gedächtnis gelöscht. Kurz darauf eröffnen Polizei und Killer eine gnadenlose Hetzjagd auf Jennings. Ohne zu ahnen, weswegen er verfolgt wird, muss er die Spuren seiner Vergangenheit entschlüsseln. Die Grundkonstellation der Philip-K.-Dick-Verfilmung spielt mit Motiven von Hitchcocks ‚Der unsichtbare Dritte‘, Regisseur John Woo (‚Mission: Impossible 2‘) bringt aber nur eine gedehnte Variante des Lauf-Werks ‚Auf der Flucht‘ zustande.“ (Cinema) Cinemaxx
Der Pianist Frankreich/Deutschland/Polen/Großbritannien 2002, R: Roman Polanski, D: Adrien Brody, Thomas Kretschmann
Als jüdisches Kind lebte Polanski im Krakauer Ghetto, entkam als einer von ganz wenigen dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Ein ähnliches Schicksal durchlebte der polnische Pianist Wladyslaw Szpilman, auf dessen Autobiographie der Film „Der Pianist“ basiert. Und es scheint, als habe Polanski all die Jahre nur auf diesen Stoff gewartet. Plötzlich ist er wieder ganz auf der Höhe seines Könnens, inszeniert präzise, in der Form fast klassisch und mit einem sicheren Blick fürs Detail. (hip) City
Pieces of April - Ein Tag mit April Burns USA 2003, R: Peter Hedges, D: Katie Holmes, Patricia Clarkson, Derek Luke.
„Manchmal gibt es nur einen einzigen Grund, sich einen Film anzuschauen - in diesem Fall heißt der Grund Patricia Clarkson. Sie spielt eine krebskranke Kleinstadtehefrau, die zu Thanksgiving zu ihrer Familie nach New York fährt, weil die ungeliebte ältere Tochter, eine punkige Rebellin (Katie Holmes), zum Versöhnungsdinner eingeladen hat. Clarksons Figur weiß, dass sie sterben wird, und nimmt sich deshalb eine Freiheit, die sie völlig unberechenbar macht. Die Darstellerin, für die Rolle Oscar-nominiert, buhlt keine Sekunde lang um die Tränen der Zuschauer, sie spielt einfach eine Lebende, eine, die noch nicht fertig ist, und kommt dadurch der Todesangst so nahe, dass es den tragikomisch-tröstlich angelegten Film fast zerreißt.“ (Der Spiegel) Schauburg
Powertrip USA 2003, R: Paul Devlin / Originalfassung ohne Untertitel
„Tibilisi, Georgien: Umgeben von Korruption, politischen Morden und bitterer Armut versucht ein nordamerikanischer Energiekonzern die Stromversorgung der Hauptstadt aufzubauen. Eine packende und zugleich humorvolle Dokumentation über Globalisierung, Privatisierung und persönliches Engagement.“ (Programm der Internationalen Umwelt Filmtage Bremen) Kino 46
Punch-Drunk Love USA 2003, R: Paul Thomas Anderson, D: Adam Sandler, Emily Watson
“Etwas Besseres als ,Magnolia‘ werde ihm nie gelingen, verkündete der aggressivste Stilist unter den Jungregisseuren Amerikas, Paul Thomas Anderson. Was tun? Klar: Er produziert ein weiteres Kuriosum - diesmal zwar ohne Frösche, jedoch mit dem Klamaukstar Adam Sandler als manisch-depressivem Held einer Liebeskomödie. ,Junge trifft Mädchen‘ (Emily Watson), alles andere ist unabsehbar. Selbstentfremdung, nervende Schwestern, Brüder mit Vorschlaghämmern, erpresserische Telefonsexdienste - das Chaos droht jederzeit hereinzubrechen. Bis die beiden auf die Melodie der Liebe hören. Die Musik, Bonbonfarben und Aberwitz machen Andersons Romanze zu einem hinreißenden Märchen.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Pura Vida Ibiza D 2003, R: Gernot Roll, D: Erik Kiehling, Tom Wlaschiha, Michael Krabbe, Julia Dietze, Horst Krause, Katja Flint, Tom Gerhardt, Hilmi Sözer waren das alle? Denn, jawoll, sie müssen alle genannt werden, an den Pranger mit ihnen! Wer für eine pauschale Gage an dieser mit pauschaldeutschen Pauschalpointen pauschal gepfefferten Pauschalkomödie über Pauschaltouristen auf der Pauschalinsel Ibiza mitgewirkt hat, gehört auch ganz pauschal abgewatscht. (bes) Cinestar, Maxx DEL
R
Rugrats auf Achse USA 2003 R: Norton Virgien, John Eng D: (Stimmen) Angela Quast, Eva Michaelis
Eigentlich sollte es mit einem Traumschiff in der Südsee gehen. Doch irgend jemand hatte etwas wohl gründlich missverstanden, denn der Kreuzer, der die Familie Pickles samt Freunden in den Urlaub bringen soll, ist ein alter, kaum mehr seetüchtiger Fischkutter. Wirklich ernst wird die Lage aber erst, als die Eltern mit ihren Sprösslingen durch einen Sturm auf eine einsame Insel verschlagen werden. Denn nun heißt es, in menschenfeindlicher Wildnis zu überleben. Für Stoff ist reichlich gesorgt, um den Zeichentrickfilm mit Inhalt und Tempo zu füllen. Nach chaotischen Trips in die heimischen Wälder und dem Intermezzo in Paris widmet sich der dritten Kinoausflug der einstmals recht beliebten „Rugrats“-Nickelodeon-Serie ganz dem Dschungelleben. Um die potenziellen Erfolgsaussichten der inzwischen angestaubten Serie zu steigern, werden die Rugrats und die Familie Stachelbeere – aus einem anderen Trickfilmformat des Senders – einfach fusioniert. Dass mit vereinter „Starpower“ auch die Attraktivität des Produkts steigt, ist indes ein Irrglaube.“ (filmdienst) Cinespace
S
Sams in Gefahr Deutschland 2003, R: Ben Verbong, D: Ulrich Noether, Christine Urspruch
„‘Sams in Gefahr‘ klingt schlimmer, als es ist, denn das vom Kinderbuchautor Paul Maar erfundene dickbauchige Zauberwesen wird nur von einem minderbemittelten Sportlehrer entführt. Nach dem erfolgreichen ersten ‚Sams‘-Film (2001) haben sich Regisseur Ben Verbong und sein Team auch bei der Fortsetzung mächtig ins Zeug gelegt, und so gelingt es ihnen, gute Laune zu verbreiten. Ulrich Noethen, Dominique Horwitz, Jasmin Tabatabai, Eva Mattes und Armin Rohde helfen tatkräftig mit, die kindliche Phantasie über die deutsche Wirklichkeit triumphieren zu lassen.“ (Der Spiegel) Cinemaxx, CineStar, Casablanca OL
Scary Movie 3 USA 2003, R: David Zucker, D: Anna Faris, Charlie Sheen
„Der infantile Scherzkeks David Zucker macht sich mit ausgesuchten Geschmacklosigkeiten über Filme wie ‚Ring‘, ‚8 Mile‘ und ‚Matrix Reloaded‘ lustig. Der aus Versatzstücken von Kinohits verwobene Patchwork-Klamauk macht nur Spaß, wenn man die Originale kennt und ernst genommen hat, die hier verunglimpft werden.“ (tip) Cinemaxx, CineStar,Cinespace, Cinemaxx DEL, Cinemaxx OL
School of Rock USA 2003, R: Richard Linklater, D: Jack Black, Mike White
„Popstars-Fieber in der Privatschule: Ein Pädagoge, der eigentlich keiner ist, pfeift auf den Lehrplan – und drillt seine Schutzbefohlenen zu bühnentauglichen Nachwuchs-Rockern. Regisseur Richard Linklater (‚Before Sunrise‘) inszenierte seine Komödie mit anarchisch-infantilem Humor, der aber niemals einfältig wirkt: Wenn Jack Black seinen Christina-Aguilera-Kids Legenden wie Led Zeppelin und AC/DC näherbringt und dabei hemmungsloses Luftgitarren-Posing betreibt, ist das zudem ein liebenswerter Versuch, den Kindern eine Welt jenseits piefiger Musikerziehung und starrer Regeln zu vermitteln. So wird die Musik zum Symbol für Toleranz und Weltoffenheit. ‚Long live Rock ‘n‘ Roll!‘“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Cinemaxx OL / Cinemaxx auch Originalfassung ohne Untertitel
Schwarzes Gold am falschen Ort (“Nunca mais - The Black Tides“, “Historias del Chapapote“) Spanien / Italien 2003, Spanien 2002, R: Stefano Lorenzi / Federico Micali / Teresa Paoli & Stéphane M. Grueso / Originalfassungen mit englischen Untertiteln „Massive Öltransporte auf den Weltmeeren und zweifelhafte Schiffssicherheit führen regelmäßig zu großen Umweltkatastrophen. Die Folgen und das verzweifelte Bemühen der Betroffenen gegen die schwarze Flut am Beispiel der ‚Prestige‘-Katastrophe.“ (Programm der Internationalen Umwelt Filmtage Bremen) Kino 46
Standing in the Shadow of Motown USA 2002, R: Paul Justman
“Detroit, 1959: Berry Gordy jr. engagiert die besten Musiker der Blues- und Jazz-Szene für die Produktionen seiner neu gegründeten Plattenfirma. Über 14 Jahre sind diese ,Funk Brothers‘ die Seele des legendären Labels Motown. Am Ende ihrer Karriere haben sie mehr Hits eingespielt, als Elvis, die Beatles und die Rolling Stones zusammen - bleiben aber immer ungenannte Größen im Schatten von Stars wie Diana Ross, The Supremes, The Temptations, Little Stevie Wonder, Marvin Gaye und anderen. 41 Jahre später treffen sich die Funk Brothers in Detroit wieder, spielen ihre einmalige Musik und erzählen anhand von Aufnahmen, Fotos und Interviews von ihrer unvergesslichen Zeit bei Motown. Dieser Salut an die buchstäblich unbesungenen Studiohelden von Motown ist so gut, weil es einer dieser ganz seltenen Dokumentarfilme ist, der Informationen mit mitreißendem Entertainment verbindet.“ (New York Times) City
Supertex - Eine Stunde im Paradies R: Jan Schütte, D: Stephen Mangan, Jan Decleir
„Weil es Max im Schatten seines übermächtigen Vaters Simon und dessen familiärer Traditionsbesessenheit nicht mehr aushält, verlässt er das väterliche Textilimperium. Als er zudem entdeckt, dass Simon Max‘ Mutter bereits seit Jahren mit einer jüngeren Frau betrügt, gestaltet sich die Ablehnung des Erbes schwieriger als erwartet. Jan Schütte übernahm die Regie der lang erwarteten Leinwand-Adaption des wohl populärsten Romans des niederländischen Schriftstellers Leon de Winter. Den schwierigen Vater-Sohn-Konflikt, der das Leben einer Familie auf privater wie auf geschäftlicher Ebene in weitreichende Veränderungen stürzt, schildert Schütte nicht ohne Ironie auf sensible und eindringliche Art.“ (Blickpunkt:Film) Schauburg
T
Tauchgang in den Unterwasser-Urwald Deutschland 2002, 2003, Norwegen 2000, R: Wolfgang Luck, Mark Wunsch, Florian Grasner, Kervin Pegley
Die vier Filme „Die Riff-Retter“, „Abenteuer Korallenriff“, „Norske Korallrev - Norwegisches Korallenriff“ und „Norwegens wilde Fjorde“, in denen viel marines Getier gezeigt wird. Kino 46
Tiefen der Meere 3-D USA 2000
Der bisher gelungenste aller Imaxx-Filme. Es wird einem richtig salzig und wässrig zumute. Mancherlei ozeanografische Information wird auch gestreut. Und große Tiere gibt’s auch hier. (bes) Imax im Spacepark
Die Träumer Großbritannien/Frankreich/Italien 2003, R: Bernardo Bertolucci, D: Eva Green, Louis Garrel
„Bernardo Bertoluccis Film ist charmant und überraschend unverklemmt, wenn wir an die klebrig-verschmockte Altmännerphantasie ‚Stealing Beauty‘ (1995) denken. In dieser von Gilbert Adair selbst vorgenommenen Adaptation seines 1988 erschienenen Romans ‚The Holy Innocents‘ scheint ihn jedoch die Erinnerung an den Pariser Frühling von 1968 wie verjüngt zu haben. Nichts von der Morbidität seines ‚Last Tango‘, sondern eine unbeschwerte (wenngleich etwas konstruierte) Liebeserklärung ans Kino und an die Liebe, wie sie der junge Amerikaner in Paris und die beiden in beinah-inzestuöser Beziehung lebenden Geschwister gemeinsam erfahren.“ (Neue Zürcher Zeitung) Atlantis,
T-Rex 3-D – Reise in die Urzeit USA 1999
Hätten die Macher das geahnt! Im Jahr 2002 haben die guten Herren Paläontologen herausgefunden, dass Tyrannosaurus-Rex zu stummelbeinig war und zu kurzsichtig, und obendrein das falsche Gebiss hatte, um Beute zu reißen. Sprich: Der Inbegriff des Schauer-Dinos war allenfalls ein Aasfresser. Der ganze Grusel dieser Pseudo-Doku mit dollen 3-D-Effekten und minutenlangen Schreck-Sekunden bekommt dadurch eine heitere Wendung. (bes) Imax im Spacepark
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...und dann kam Polly USA 2004, R: John Hamburg, D: Ben Stiller, Jennifer Aniston
„Spießiger Versicherungsvertreter gerät über Umwege an eine heiße Salsa-Braut mit eigenem Köpfchen. Die Umwege sind in diesem Fall jene typischen Harhar-Situationen, die sich Drehbuchautoren aus den Rippen schneiden, wenn sie sich für wahre Scherzkekse halten. Weil Stiller, Aniston und Hoffman Schauspiel- und Comedyprofis sind und die vielen flachen und sehr flachen Gags gut gelaunt abliefern und weil auch in den Nebenrollen Highlights leuchten, ist der Film in der richtigen, albernen Stimmung durchaus zu genießen. Man darf sich nur nicht von der spießigen Grundhaltung abschrecken lassen, die die allermeisten Witzchen erst möglich macht.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, Cinespace, Maxx DEL, Apollo BHV, Cinemaxx OL
Underworld USA 2003, R: Len Wiseman, D: Kate Beckinsale, Scott Speedman
„In der Unterwelt bekriegen sich Vampire und Werwölfe buchstäblich bis aufs Blut. Mittendrin der wohl erotischste Blutsauger der Filmgeschichte: Kate Beckinsale. Statt aber die durchaus reizvolle Idee auszukosten, Vampir- und Werwolfbanden ins Gemetzel zu schicken, wird die Wirkung der mythischen Kreaturen egalisiert, indem man ihnen ein absurdes Arsenal an Feuerwaffen aufdrückt. Und so beschießen sich nun jede Menge schwer identifizierbare Langhaarige von Früh bis Spät - bis der Hörsturz den Horror völlig ersetzt hat.“ (Cinema) Cinemaxx, CineStar, Maxx DEL, Cinemaxx OL
Unterwegs nach Cold Mountain USA 2003, R: Anthony Minghela, D: Jude Law, Nicole Kidman
Ein Soldat desertiert, um zu seiner Liebe und damit ins Leben zurückzukehren: Anthony Minghellas Kriegsepos erzählt vom Heldentum fern der Front. Im Vergleich mit seinem schwelgerischen Oscar-Abräumer „Der englische Patient“ wirkt “Cold Mountain“ geradezu spröde - und umso eindringlicher. Und er erinnert an die großen Vorbilder, denen sich der Regisseur verbunden fühlt: Wenn Ada harte Feldarbeit verrichten muss, ist sie ein Abbild von Scarlett O‘Hara in „Vom Winde verweht“, das Massaker an einer Farmer-Familie könnte aus „Spiel mir das Lied vom Tod“ stammen. „Cold Mountain“ ist zeitloses Kino.“ (Cinema) Cinemaxx, Cinespace, CineStar, Maxx DEL, Apollo BHV, Cinemaxx OL, Wall OL
Uptown Girls USA 2003, R: Boaz Yakin, D: Brittany Murphy, Dakota Fanning
„Das Vermögen ihrer früh verstorbenen Eltern ermöglicht einem snobistischen Twen ein Leben in der New Yorker High Society. Als der Vermögensberater der jungen Frau mit ihrem Geld flüchtet, muss sie lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Ihr erster Job als Kindermädchen bei einer verzogenen, zynischen Göre gerät zur Hölle, bis sich die Rivalinnen gegenseitig zu besseren Menschen erziehen. Die Komödie variiert auf schlichte Weise das ‚König Drosselbart‘-Motiv, ohne dabei Sympathien für die überzogen gezeichneten Figuren zu wecken. Das pathetische Happy End macht die letzten ernst zu nehmenden Ansätze zunichte.“ (filmdienst) Cinemaxx
V
Verrückt nach Paris Bremen 2001, R: Eike Besuden, Pago Balke, D: Paula Kleine, Wolfang Göttsch, Frank Grabski, Dominique Horwitz
„Verrückt nach Paris“ ist ein Spielfilm, in dem drei behinderte SchauspielerInnen in den Hauptrollen zu sehen sind, während bekannte professionelle FilmdarstellerInnen wie Dominique Horwitz, Martin Lüttge, Corinna Harfouch und Hella von Sinnen die zweite Geige spielen. (hip) City
Vizontele Tuuba TK 2003, R: Yilmaz Erdogan, D: Yilmaz Erdogan, Demir Akbag / Originalfassung mit Untertiteln
„Güner Sernikli reist mit seiner Familie in ein abgelegenes Dorf in die türkische Provinz. Dort soll der Staatsdiener seine neue Stellung als Bibliotheksvorsitzender antreten. Problem: Es gibt keine Bibliothek. Dafür politische Streitereien, ein Kino und einmal in der Woche sitzen die Dorfbewohner gebannt vor den ‚Vizonteles‘, den TV-Geräten und gucken ‚Dallas‘. Wer viel Verständnis für türkischen Humor aufbringt, wird seinen Spaß haben.“ (bild-online) Cinemaxx
W
Was das Herz begehrt USa 2003, R: Nancy Meyers, D: Jack Nicholson, Diane Keaton
„Ein alternder Playboy erleidet bei einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau einen Herzinfarkt und wird nach der Entlassung aus dem Krankenhaus im Strandhaus von deren Mutter einquartiert, da er unter Beobachtung bleiben muss. Zwischen dieser, einer erfolgreichen Dramaturgin, die die Geschichte zu einem Stück verarbeiten will, und dem charmanten Schwerenöter entwickelt sich allmählich Zuneigung, doch bis zur Aufführung des Stückes und dem Happy End sind noch manche Schwierigkeiten zu überwinden. Anfänglich präzise inszenierte Komödie voller Sprachwitz und mit einem fesselnden Hauptdarsteller, die bald ihren Erzählrhythmus verliert und zu immer gröberen Mitteln greift.“ (filmdienst) Cinemaxx, Cinestar, Cinespace, Apollo BHV, Maxx DEL, Cinemaxx OL, Wall OL
Was nützt die Liebe in Gedanken Deutschland 2003, R: Achim von Borries, D: Daniel Brühl, August Diehl
„An einem Wochenende im Sommer 1927 erschießt sich ein junger Mann, nachdem er seinen Geliebten getötet hat, den er an seine 16-jährige Schwester verlor. Sein Freund, mit dem er einen ‚Selbstmörderclub‘ gründete, steigt rechtzeitig aus dem schwärmerischen Todes-Abkommen um Liebeserfahrung und -verlust aus. Basierend auf einer wahren Begebenheit, die in der Weimarer Republik für Aufsehen sorgte, verbindet der hervorragend fotografierte und gespielte Film ein realistisches Stimmungsbild mit philosophischer Weltbeschreibung, wobei er die entwurzelten Jugendlichen präzise konturiert und ihr ebenso verklärtes wie hysterisches Ringen um Leben und Tod, Liebe und Verzweiflung als zeitlose Suche nach Orientierung und Lebenssinn deutet.“ (filmdienst) Atlantis, Cinespace, Casablanca OL
Wet Collection Beiträge des Kurzfilmwettbewerbs „Freitags gibt‘s Fisch“ und Preisverleihung Kino 46
Whale Rider Neuseeland 2002, R: Niki Caro, D: Keisha Castle-Hughes, Rawiri Paratene
“Ein Maori-Mädchen begehrt gegen die Traditionen ihres Volkes und ihren sturen Großvater auf. Mit ihrem - u. a. in Sundance preisgekrönten - Regiedebüt gelingt der Neuseeländerin Niki Caro ein seltener Kunstgriff: Feinfühlig vereint sie moderne Girl-Power-Story, Sozialstudie, Familiendrama und Märchen zu einer bildgewaltigen Traumreise auf die neuseeländische Nordinsel. Ein warmherzig erzähltes Stück magischen Realismus‘, das Klischees sauber umschifft und trotz aller Mythologie genug rauen Alltag zeigt, um nicht in Esoterikkitsch zu ersaufen.“ (Cinema) City, Maxx DEL
Die wilden Kerle Deutschland 2002, R: Joachim Masannek, D: Jimi Blue Ochsenknecht, Wilson Gonzales Ochenknecht, Cornelia Froboess
„Kinderfilm nach einer Buchreihe, der anfänglich für sich einzunehmen versteht, dann aber Mängel offenbart. Zwar steckt er voller pädagogischer Anspielungen, doch die Kinder gebärden sich überwiegend altklug, während die Erwachsenen als ‚zu blöd‘ karikiert werden.“ (filmdienst) Cinemaxx
Das Wunder von Bern Deutschland 2003, R: Sönke Wortmann, D: Louis Klamroth, Peter Lohmeyer
„Dramatisch-komödiantische Nacherzählung der Ereignisse um Deutschlands ersten Titel als Fußball-Weltmeister, angereichert mit einer fiktiven Handlung, die das soziale und politische Umfeld beleuchten soll. gtausendDies gelingt trotz einiger ausgezeichneter darstellerischer Leistungen nur in Ansätzen, da allzu viele Ruhrpott-, 1950er-Jahre- und Schweiz-Klischees bemüht werden und die Charaktere weitgehend blass bleiben.“ (filmdienst) City, Maxx DEL
Z
20.000 Meilen unter dem Meer
USA 1956, R: Richard Fleischer, D: Kirk Douglas, James Mason
„Nach dem fantastischen Roman von Jules Verne: Der menschenfeindliche, aber geniale Kapitän Nemo, der sich an der ganzen Menschheit rächen will, macht im Jahr 1868 mit seinem riesigen Unterseeboot den Pazifischen Ozean unsicher. Ungeachtet der aufgesetzt-konfusen Dialoge über Krieg und Frieden eine einprägsam trickreiche, spannende Unterhaltung im Stil des Disney-Studios.“ (Filmlexikon.de) Kino 46
Zwerg Nase Russland 2003, R: Ilya Maximov
„Zur Durchführung ihrer heimtückischen Pläne braucht die böse Hexe die Hilfe des gutmütigen Schustersohnes Jakob. Als Jakob sich weigert, stiehlt die Hexe ihm sieben Jahre seines Lebens und verwandelt ihn in einen hässlichen Zwerg. Im Stil klassischer Disney-Filme gezeichneter russischer Märchenfilm (nach Wilhelm Hauff), perfekt gemacht, einfallsreich und kindgerecht.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) Cinemaxx, CineStar, Cinemaxx OL