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Archiv-Artikel

neue filme Poem

D 2002, Regie: Ralf Schmerberg. Mit Jürgen Vogel, Klaus Maria Brandauer. 91 Min.

Junge Mädchen rennen halb nackt durch das Wasser und wälzen sich an einem Sandstrand. Laute Elektronikmusik dröhnt aus dem Hintergrund. Unterlegt ist diese Szenerie mit einer dunklen Männerstimme. Doch statt für Eiscreme oder Alkohol zu werben, zitiert sie ein Gedicht von Hermann Hesse. In seinem Film „Poem“ hat Ralf Schmerberg 19 Gedichte von Heiner Müller bis Georg Trakl in kurzen Episoden in Szene gesetzt. Bekannte Schauspieler wie Jürgen Vogel oder Meret Becker dienen dabei als Emotionsträger. Schmerberg, einst Regisseur von Werbefilmen und Musikvideos, bedient sich der unterschiedlichsten Macharten. Durch die internationalen Schauplätze wie Rio de Janeiro, Island oder Andalusien wird dabei das Gedicht zur Weltsprache hochstilisiert. Mit Esoterik als Mittel: Hochglanzbilder von nepalesischen Berglandschaften und meditierenden Buddhisten verbinden die einzelnen Clips miteinander. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, in einem Meditationsfilm zu sitzen.

Hackesche Höfe, International, Kant