: Es gibt weniger Rente
Krankenkassenbeiträge und Pflegeversicherung belasten Rente. Die wird zukünftig erst am Monatsende ausgezahlt
BERLIN taz ■ 21 Millionen schlechte Nachrichten muss die Post in den nächsten Wochen zustellen. Dann nämlich bekommen Rentner ihren neuen Rentenbescheid – und darin steht, wie viel Geld weniger sie ab dem 1. April in der Tasche haben.
So müssen die Rentner den Beitrag zur Pflegeversicherung in Höhe von 1,7 Prozent der Bruttorente allein bezahlen, teilte der Verband der Rentenversicherer (VDR) gestern in Berlin mit. Bisher übernahm die Rentenversicherung die Hälfte. Ein Rentner mit 1.000 Euro brutto hat also künftig 8,50 Euro weniger. Außerdem werden Beitragsänderungen der Krankenkassen künftig schneller an die Rentner weitergegeben. Hier gilt nicht mehr der Bundesdurchschnitt, sondern der jeweilige Beitragssatz der einzelnen Krankenkasse. Darüber hinaus wird die Rente einen Tag später überwiesen. Wer ab April in Rente geht, bekommt die Rente künftig ohnehin erst am Monatsende ausgezahlt. Für den Bund ergibt sich ein jährlicher Zinsgewinn von 14 Millionen Euro.
Glück im Unglück haben die Rentner bei der Rentenanpassung. Diese fällt zwar zum 1. Juli 2004 aus. Ein Verlust ist das aber nicht: Die schlechte Lohnentwicklung hätte dieses Jahr erstmals zu einer Rentenkürzung geführt, wie VDR-Geschäftsführer Franz Ruland sagte. Für 2005 können die Ruheständler wieder einen Zuwachs von 0,38 Prozent im Westen und 0,61 Prozent im Osten erwarten. Im schlimmsten Fall fällt die Rente nach Angaben der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte um 1,7 Prozentpunkte niedriger aus. SPA