: Macht neu die Tür
Museum für Kunst und Gewerbe bekommt 2009 eine „Appetizer“-Schau und einen hellen, großen Osteingang
Ab Herbst 2009 wird es nicht mehr goldgelb leuchten: In historisch korrektem Grau-Beige wird das Museum für Kunst und Gewerbe am Bahnhof im kommenden Jahr gestrichen. Doch dies ist nur ein Teil der umfangreichen Restaurierungen, die seit 2003 laufen und noch mindestens zwei Jahre dauern werden. Denn fast alle Holzbalken sind vom Schwamm befallen. Etliche müssen ausgewechselt werden.
Außerdem soll noch im Frühjahr 2009 der derzeit vermauerte zweite Eingang auf der stadtnahen Westseite geöffnet werden, um bei Großveranstaltungen Besucher abzufangen. Den Haupteingang an der Ostseite wiederum wird man komplett umgestalten: Hier müssen sich die Besucher künftig nicht mehr durch eine klobige Drehtür ins beengte Foyer zwängen. Sie werden vielmehr über einen großzügigen Eingang in ein lichtes Areal treten, das von Wachzentrale und Museumsshop befreit ist. Die werden in den angrenzenden Gängen liegen. Ein Konzept, das nur realisierbar ist, weil eine Hamburger Stiftung 2,5 Millionen Euro gibt, wie am Mittwoch bekannt wurde. Von diesem Geld kann auch die historische Stuckdecke samt Originalbemalung im Eingangsbereich freigelegt werden.
Zugleich nutzt die seit Juni amtierende Museumsleiterin Sabine Schulze den Umbau für eine konzeptionelle Veränderung: Links vom Eingang will sie eine „Appetizer“-Abteilung installieren, die exemplarisch zeigt, was das Haus bietet. Das ist auch nötig, denn das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt ein Sammelsurium aus Antike, Mittelalter, Jugendstil und Moderne. Skulpturen, Möbel, Musikinstrumente, Kleidung sowie Fotos und Plakate sind dort versammelt. „Wir haben 750.000 Objekte. Die möchten wir in thematisch wechselnden Ausstellungen in einer Art Willkommensgeste dort zeigen“, sagte Schulze am Mittwoch.
Dass das zur Orientierung in dem ehemaligen Schulgebäude, in dem sich selbst die Mitarbeiter noch verlaufen, nicht reicht, weiß die Chefin. Sobald die Umbauten fertig sind, wird sie ein Besucherleitsystem in Auftrag geben. PETRA SCHELLEN