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Jacques Rogge (66), IOC-Präsident und großer Förderer des kritischen Sportjournalismus made in China, hat für die im IOC versammelten Sportfunktionäre den Ausweg aus der Finanzkrise gefunden: Die europäischen TV-Rechte für die Olympischen Spiele ab 2014 und 2016 gehen nicht mehr an den überwiegend öffentlich-rechtlichen Sender-Dachverband EBU – und damit für Deutschland an ARD und ZDF. Das IOC will jetzt vielmehr die Free- wie die Pay-TV-Rechte einzeln pro Land verschachern, um so mehr einzunehmen. In der Türkei und in Italien hat das IOC bereits Verträge mit Pay-TV-Sendern von Rupert Murdoch geschlossen. Die EBU war seit 1956 Partner des IOC und hält noch die TV-Rechte an den Spielen 2010 und 2012, wofür rund 614 Millionen Euro gezahlt wurden. Für 2014 und 2016 soll die EBU ähnlich viel geboten haben – zu wenig für das IOC. EBU-Präsident Fritz Pleitgen, ehemals WDR-Intendant, zeigte sich von „den hohen finanziellen Erwartungen des IOC überrascht“. Der neue ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte, ARD und ZDF hielten die Forderungen des IOC „für überzogen“. (epd/taz)