Big Fat Airport soll abspecken

Neueste Idee von Rot-Rot: eine bescheidenere Version des Großflughafens zum WM-Jahr 2006. Privater Bieter IVG schlägt „Zwischenausbau“ als Alternative für Schönefeld vor

Die rot-rote Koalition hält eine vorzeitige Öffnung des geplanten Großflughafens Berlin Brandenburg International (BBI) in Schönefeld bei Beteiligung der Unternehmen IVG und Hochtief doch noch für möglich. „Es gibt noch Möglichkeiten für eine Einigung mit dem Konsortium, etwa wenn der Airport in abgespeckter Form, aber schon bis zur Fußball-WM 2006 gebaut werden würde“, so PDS-Landes- und Fraktionschef Stefan Liebich.

SPD-Verkehrsexperte Christian Gaebler sagte: „Wenn wir bis 2006 den Bewohnern der Region und den Gästen der WM mit kostengünstigen Umbauten ein attraktives Angebot machen könnten, wäre das sicherlich im Interesse Berlins.“ Aufgewertet werden sollten die Anbindung des Flughafens zum Bahnhof, die Abfertigungskapazitäten und der Aufenthaltsbereich.

Bisher hieß es, der Großflughafen werde frühestens 2009 eröffnet. Auch waren die Verhandlungen der beiden Länder und des Bundes mit dem privaten Konsortium aus finanziellen Gründen faktisch gescheitert.

Nach Informationen der Berliner Zeitung hat das Unternehmen IVG, das dem vom Baukonzern Hochtief geführten Bieterkonsortium für das Projekt angehört, den Gesellschaftern der Berlin Brandenburg Flughafen-Holding (BBF) ein Alternativkonzept zur Nutzung des Standorts Schönefeld zugeleitet. Dies gehe offenkundig davon aus, dass sich die geplante Konzentration des Luftverkehrs auf einen neuen Singleflughafen bis auf weiteres nicht realisieren lässt.

Die IVG soll laut dem Bericht des Blatts den Ländern sowie dem Bund vor diesem Hintergrund einen Zwischenausbau mit einer grundlegenden Erneuerung der derzeitigen Abfertigungskapazitäten vorgeschlagen haben, der rechtzeitig bis zur Fußball-WM 2006 abgeschlossen sein könnte. DDP