: Bäume am Kinderknast
Für sechs neue Plätze in dem geschlossenen Heim an der Feuerbergstraße sollen Kiefern und Birken gefällt werden
Weil das geschlossene Heim in der Feuerbergstraße im Herbst mit durchschnittlich zehn Jugendlichen belegt war, veranlasste Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram (CDU) den Ausbau von 12 auf 18 Plätze. Dafür soll jetzt ein angrenzender Trakt eingezäunt und gesichert werden. Wie bereits bei der Errichtung der ersten 12 Plätze im Dezember 2002 bahnt sich dabei wieder ein Streit um Bäume an.
Damals hatte der Bezirk-Nord die Fällung eines 30 Jahre alten Trompetenbaums im Innenhof verweigert. Weil der Senat in ihm eine Kletterhilfe sah, hatte der die Entscheidung an sich gezogen und die Fällung angeordnet.
Der Landesbetrieb Erziehung und Berufsbildung (LEB) hat nun für den neuen Zaun gar die Fällung von fünf Bäumen beim Bezirk beantragt – darunter eine Kiefer mit 37 Zentimeter Durchmesser und je zwei ähnlich große Birken und Ahornbäume. Die müssten weg, weil dort ein Ballspielplatz entstehen sollte und der Zaun „gegen Übersteigen“ gesichert werden müsste.
Der Fällantrag wurde am Montag vom Unterausschuss des Kerngebietsausschusses mit den Stimmen von GAL, SPD und FDP abgelehnt. „Für uns ist der Sicherheitsaspekt nicht durchdringend“, sagt das FDP-Ausschussmitglied Matthias Starke: „Das ist kein Kinderknast, sondern eine geschlossene Unterbringung.“ Außerdem lasse sich der Ballspielplatz auch anders anlegen. So könne man „um die Bäume herum spielen“.
Die Fraktionen haben nun Bezirksamtsleiter Mathias Frommann aufgefordert, die Fällung zu verweigern. Von den fünf Bäumen dürften wir also noch hören. KAIJA KUTTER