Bildungsbehörde : Voll autonom
Voll fiese und sozialdemokratisch durchsetzt ist die Hamburger Bildungsbehörde, darüber beklagt sich Ex-Senator Rudolf Lange dieser Tage in einer mehrteiligen Serie im Tagesspiegel. Titel: „Das habe ich nicht verdient.“ Die SPD-geprägten Beamten hätten einige Informationen über Kita-Haushaltslöcher „sehr spät“ vorgelegt, weil sie wohl kein Interesse am Erfolg des Mitte-Rechts-Senat hatten.
Störzeile von Kaija Kutter
Das wird nicht besser, dessen ist sich die CDU-Spitze, die gerade den neuen Senat zusammentüftelt, sicher. Schon droht neuer Ärger mit Schullandheimen und Lehrerarbeitszeitmodell, und die Kita-Kiste kocht in wenigen Tagen bestimmt auch wieder hoch. Heißen Gerüchten zufolge will man nun aus der Not, dass sich einfach kein geeigneter Kandidat findet, eine Tugend machen: Es wird keine Frau, es wird kein Mann, es wird einfach niemand.
Die Bildungsbehörde soll Testfeld sein für eine ganz moderne Verwaltungsmethode: Sie wird die erste sich selbst steuernde Behörde. Warum auch nicht, nach autonomen Hochschulen und Schulen jetzt die erste voll autonome Behörde. Ole von Beust will lediglich Ziel- und Leistungsvereinbarungen abschließen. Oberstes Gebot: bitte kein Ärger und keine negativen Schlagzeilen, je weniger neue Reformen und Änderungen, desto besser. Im Gegenzug bleibt der Etat für die nächsten vier Jahre ungekürzt. Für ein demofreies Jahr soll es gar eine Extrazulage von 0,5 Prozent geben. Weiteren unbestätigten Gerüchten zufolge war auch ein Verkauf der Behörde an Putz und Partner im Gespräch – dies scheiterte dann aber am Preis.