: Studis füllen Kasse
Kölner Verwaltung bestätigt: Bonuskartenaktion für Studierende steigert Anzahl der Hauptwohnsitze
KÖLN taz ■ Als „Erfolg“ wertet die Kölner Stadtverwaltung in einem der taz vorliegenden Bericht die Aktion „Bonuskarte für Studierende in Köln“: Von September bis November letzten Jahres haben sich demnach 4.962 Menschen im Alter zwischen 18 und 26 Jahren in Köln mit ihrem Hauptwohnsitz an- oder umgemeldet. Das sind 379 mehr als im gleichen Zeitraum 2002. Damit wird fast jede dritte Wohnsitzumwandlung von 18- bis 26-Jährigen beantragt – für die Verwaltung ein weiteres Erfolgsindiz.
„Schmackhaft“ gemacht wurde die Um- oder Anmeldung durch die Ausgabe von Bonuskarten, von denen seit September 2003 insgesamt 1.400 an Studierende verteilt wurden. Das Bonusheft beinhaltet Gutscheine im Wert von bis zu 110 Euro für den freien Eintritt in eine Reihe städtischer Sport- und Kultureinrichtungen. Ziel der Aktion ist es, Studierende dazu zu bewegen, sich mit Erstwohnsitz in Köln anzumelden. Bisher hatte sich ein großer Teil derjenigen, die in Köln studieren und leben, nur mit Nebenwohnsitz in Köln angemeldet. Der Stadt entgehen dadurch einwohnerabhängige Zuschüsse des Landes.
Die Aktion Bonuskarten kostete die Stadt bislang rund 5.000 Euro. Selbst wenn man die durch den Wert von 110 Euro pro Bonuskarte entgangenen Eintrittsgelder aufrechnet, ist die Aktion ein gutes Geschäft für Köln. „Die Stadt bekommt für jede Person mit neuem Hauptwohnsitz Köln jährlich 900 Euro so genannter Schlüsselzuweisungen vom Land,“ rechnet PDS-Ratsmitglied Jörg Detjen vor. Bis jetzt sind so rund 1,2 Millionen Euro in die Stadtkasse geflossen. Ein Erfolg, den Detjen dem von der PDS initiierten Konzept zuschreibt.
Im Rat wird nun diskutiert, das Bonusprogramm auf alle 49.000 mit Zweitwohnsitz in Köln Gemeldeten auszudehnen, um möglichst viele zur Ummeldung zu motivieren und so die vom Stadtkämmerer beantragte Zweitwohnsitzsteuer zu vermeiden. Jessica Düster