: Bücher gefeiert, nicht verbrannt
BERLIN dpa ■ 70 Jahre nach der Bücherverbrennung durch die Nazis haben Schriftsteller, Künstler und Politiker am Samstag in Berlin mit Lesungen und Diskussionen an das Geschehen erinnert. Mehrere tausend Menschen besuchten die Gedenk-Meile zwischen Bebelplatz und Brandenburger Tor, die unter dem Motto „Literatur und mehr … rund um die Linden“ entstanden war. Die Veranstalter werteten die Aktion gestern als Zeichen für Frieden und Toleranz. Auch künftig soll am Jahrestag der Bücherverbrennung in Berlin-Mitte ein Literaturfest stattfinden. 20 Institutionen beteiligten sich mit 50 Veranstaltungen an dem Gedenken. Neben anderen lasen Berlins Wissenschaftssenator Thomas Flierl (PDS), die Journalistin Maybrit Illner und der Schriftsteller Rafael Seligmann vor. Am Abend des 10. Mai 1933 verbrannten Nazis in fast allen deutschen Universitätsstädten unter Rufen wie „Wider den undeutschen Geist!“ Bücher namhafter Autoren – neben Berlin auch in München, Hamburg, Frankfurt und Heidelberg.