: Ahaus bleibt unsicher
Atomkraftgegner warnen vor neuen Castor-Transporten aus Bayern: Heute Protestcamp vor dem Zwischenlager
AHAUS taz ■ Dem Münsterland drohen jetzt auch Atommülltransporte aus Bayern: Anti-Atom-Initiativen aus dem Münsterland warnen, neben den Castor-Transporten aus dem ehemaligen DDR-Forschungsreaktor Rossendorf bei Dresden seien auch Lieferungen aus dem bayerischen Forschungsreaktor Garching fest eingeplant. Das einzulagernde Uran aus Bayern sei hoch angereichert und damit direkt waffenfähig, schreiben die Atomkraftgegner in einem offenen Brief an die nordrhein-westfälische Landesregierung.
Dabei seien die Castoren „unsicher“, so Matthias Eickhoff, Sprecher der Initiative ‚Widerstand gegen Atomanlagen‘ zur taz. Die Sicherheitsprüfung der Behälter decke nur 15 Jahre ab, bereits genehmigte Nachbesserungen seien unzureichend. Bereits vor zwei Jahren war an Castor-Dichtungen Rostfraß festgestellt worden.
Ausdrücklich begrüßen die Anti-Atom-Aktivisten die Initiative der Landesregierung zur Verhinderung der Castor-Transporte aus Rossendorf: „Wir halten dies aufgrund der gravierenden Sicherheitsprobleme bei Transport, Behältern und Lagerhalle für einen überfälligen Schritt.“ Auch NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück bezeichnete die Transporte als „völlig überflüssig“ – Innenminister Fritz Behrens fürchtet, allein der Polizeischutz der bis zu 18 Autobahntransporte könnte NRW über 50 Millionen Euro kosten.
Währenddessen demonstrieren Atomkraftgegner seit gestern Nachmittag mit einem Protestcamp vor dem Zwischenlager: Das Wochenende soll als Test für die heiße Phase der Transporte dienen. WYP