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Archiv-Artikel

Ailton im Pech

Der Torjäger hat Bremen Richtung Heimat verlassen: In Brasilien ist der Bruder tödlich verunglückt

Von ede

taz ■ Der Bremer Torjäger Ailton da Silva hat das Glück derzeit nicht gepachtet. Noch laufen die Ermittlungen gegen ihn, weil er seine Frau schlug. Zudem musste er überstürzt die Koffer packen und nach Brasilien reisen. „Eine Familientragödie“, heißt es bei Werder. Ailtons Bruder ist tödlich verunglückt. Wie lange der Kicker in Brasilien bleibt, ist offen.

„Toni hat von mir freie Hand bekommen“, reagierte Bundesliga-Chefcoach Thomas Schaaf auf das Unglück. „In einer solchen Situation wird dir klar, was wirklich wichtig ist im Leben – und was weniger Stellenwert besitzt.“ Ob Ailton an den beiden letzten Spielen im Bundesliga-Endspurt teilnehme, sei unklar. Werders Vorstandsvorsitzender Jürgen Born unterstützte die Trainer-Entscheidung.

Der 62-jährige Born war es auch, der nach dem gewalttätigen Ausfall Ailtons gegen seine Lebenspartnerin zu vermitteln suchte. Die 29-Jährige hatte die Polizei in Horn alarmiert, nachdem der Stürmer abends zugeschlagen hatte. Nach einer kurzen Trennung hat sie nach Angaben des Fußballclubs nun die Anzeige gegen den Mann zurückgezogen.

Die Bremer Staatsanwaltschaft kann das noch nicht bestätigen. Die Polizei sagt: Bei solchen Delikten wird ausermittelt. Im Haus der Landesfrauenbeauftragten wird erklärt, warum: „Gewalt ist keine Privatsache.“ Das betreffe auch Gewalt zwischen Eheleuten. Erhalte die Polizei Kenntnis davon, müssten die Beamten eine Anzeige schreiben. Dies dokumentiere auch die Schwere der Verfehlung. ede