: Tiere im Parlament
Uni-Wildnis Thema in der Bürgerschaft. Petition für Erhalt abgeschmiert. Neu-Schillianer Henkel tritt mit Hundeschnauze auf. CDU: „Wuff!“
taz ■ Zu seinem letzten großen Auftritt gestern in der Bürgerschaft hatte Mathias Henkel etwas Besonderes angezogen: Unter dem schwarzen Jackett schaute die Schnauze eines Schäferhunds hervor. Henkel wollte damit tadeln, dass Bürgermeister Henning Scherf (SPD) die in der Uni-Wildnis freilaufenden Hunde „Köter“ genannt habe. „Wuff“, kam es dazu aus der CDU-Fraktion, auf deren Seite der Ex-CDU-und-jetzt-Schill-Mann Henkel zwar noch sitzen darf – aber bitte am Einzelpult, gleich neben DVU-Tittmann. Es ging um die Uni-Wildnis, wegen deren Beschneidung zugunsten des Technologieparks sich 6.700 BürgerInnen und insbesondere der Verein der Freunde der Uniwildnis, dem Henkel angehört, an den Petitionsausschuss gewandt hatten. Deshalb wurde die Sache gestern erneut im Parlament besprochen. Die Grüne Karin Mathes forderte ein „Moratorium“, eine Unterbrechung der Planung, bis zumindest der Bedarf abzusehen sei. CDU-Wirtschaftsmann Dieter Focke nutzte die Gelegenheit für ein weiteres Plädoyer fürs Hollerland als Gewerbegebiet, zumindest zum Teil: „Aus den anderen sauren Wiesen machen wir ein Naturschutzgebiet, aber richtig – dass da auch mal wieder ein paar Vögel hinkommen und nicht bei uns in den Gärten rumhocken.“ Die Petition wurde abgelehnt. sgi