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Archiv-Artikel

Bahnstreik abgewendet

Lokführer-Gewerkschaft GDL nimmt Verhandlungen mit der Bahn wieder auf. Arbeitskampf ist damit vom Tisch

FRANKFURT/MAIN dpa/rtr ■ Im monatelangen Tarifstreit der Lokführer mit der Bahn sind Streiks endgültig abgewendet. Die Bahn habe die Forderungen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) nach eigenen Regelungen für die Lokführer erfüllt, teilte die GDL gestern in Frankfurt mit. „Der Arbeitskampf ist damit vom Tisch“, sagte GDL-Chef Manfred Schell. Die angekündigte Urabstimmung für einen Streik werde es nicht geben. Die Verhandlungen über die Inhalte sollten nun zügig aufgenommen werden.

Die GDL hatte der Bahn ein Ultimatum bis zum Dienstag gestellt, damit sie die Voraussetzungen für Verhandlungen schaffe. Die GDL vertritt rund 35.000 Lokführer und Zugpersonal. Die übrigen Bahngewerkschaften Transent und GDBA hatten sich bereits im März mit der Bahn auf einen neuen Tarifvertrag verständigt.

Ursprünglich hatte die Gewerkschaft einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer verlangt. Dies hatte die Bahn abgelehnt. Nun vereinbarten die Tarifparteien, alle Fragen, die Lokführer direkt betreffen, in einer Anlage zum bestehenden Tarifvertrag zu erfassen. Über diese Fragen wie Arbeitszeit oder Zulagen wird die GDL künftig allein mit der Bahn verhandeln. „Andere Gewerkschaften können uns jetzt nicht mehr reinreden“, erklärte eine GDL-Sprecherin.

Anfang Mai hatte sich die GDL ein Recht auf Streiks zurückerkämpft. Das Hessische Landesarbeitgericht in Frankfurt erlaubte in letzter Instanz Arbeitsniederlegungen im Nahverkehr. Zu denen wird es nun nicht kommen.