Ein Kuba ohne König

Der Kulturbahnhof Vegesack will ohne künstlerische Leitung auskommen. Der ehemalige Leiter arbeitet für die Schwankhalle. Eine Zusammenarbeit schließt die aus

Bremen taz ■ Der Kulturbahnhof Vegesack, kurz: „Kuba“, wird auf absehbare Zeit keinen neuen künstlerischen Leiter haben. Das teilte Ulf Schirmer, Musikprofessor in Hamburg und ehrenamtlich im Vorstand des Kuba, bei der Vorstellung des aktuellen Programms mit. Nach dem Ausscheiden des künstlerischen Leiters Hans König soll das Programm von einem „Team“ gestaltet werden, das vor allem aus ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern besteht. Das Kuba soll nicht nur Veranstaltungsort sein, wie manche befürchten, sondern seinen „Werkstattcharakter“ nicht aufgeben. Für Theaterprojekte sollen Regisseure auf Honorarbasis verpflichtet werden. „Mir gefällt das gut, was wir uns da überlegen“, zeigte Schirmer Spaß an der neuen Aufgabe. Auch Hans König werde einer der freien Regisseure sein. Schirmer: “Wir sind ohne Streit auseinander gegangen“, schränkte dann aber ein: „Da hat es Verwicklungen gegeben, aber für den Kulturbahnhof ist nichts abgeschnitten.“

König selbst sieht das bekanntlich anders. Die Schwankhalle hat gestern bekannt gegeben, dass Hans König für die Spielzeit 2004/05 für eine „enge Kooperation“ gewonnen wurde. Weiter heißt es da recht eindeutig, „mit der derzeitigen Geschäftsführung und dem Vorstand des Kulturbahnhofes“ sähen die Künstler der Schwankhalle „keine sinnvollen Schnittmengen“ im Bereich von Eigenproduktionen oder herausragenden Gastspielen.

Wie es im Kuba weitergehen wird, entscheidet allerdings am 26. März die Mitgliederversammlung des Vereins Kulturbahnhof. Unter den Vorstandsmitgliedern gibt es eine Diskussion darüber, ob nicht der gesamte Vorstand durch seinen Rücktritt den Weg für einen Neuanfang frei machen sollte. kawe