Uni Köln verliert Studis

6.500 haben seit Einführung der Studiengebühren die Uni verlassen, 11.000 haben sich noch nicht zurückgemeldet

Köln taz ■ Nach Einführung der Studiengebühren haben sich zum Sommersemester 2004 an der Universität Köln bis jetzt bereits 6.500 Studierende freiwillig exmatrikuliert. Damit sind mehr als 10 Prozent der 62.152 eingeschriebenen Studierenden im noch laufenden Wintersemester abgesprungen.

Wie Jens Kuck vom Uni-Dezernat für Studierendenangelegenheiten der taz mitteilte, hätten sich zusätzlich rund 11.000 Studierende nicht fristgemäß zum 15. Februar zurückgemeldet und würden nun gemahnt. Kuck geht davon aus, dass nach Abschluss des Mahnverfahrens „einige tausend“ weitere Studierende exmatrikuliert würden. „Wir werden auf jeden Fall in den fünfstelligen Bereich kommen“, schätzt Kuck den Verlust an Studierenden ein.

„Addiert man die jetzt vorliegenden Zahlen, wären das schon rund 17.000 Studierende weniger“, bilanziert Klemens Himpele vom AStA der Universität Köln. Er sieht seine im Vorfeld abgegebene Prognose „minus 10.000 Studierende“ bestätigt. „Eine Katastrophe für tausende junge Menschen, und eine Bankrotterklärung für das System Studiengebühren“, resümiert Himpele, der in NRW mit insgesamt 80.000 Exmatrikulationen rechnet.

Für den AStA der Uni Köln würden 10.000 Studierende weniger einen Einnahmeverlust von 60.000 Euro pro Semester bedeuten. Auch das Kölner Studentenwerk verlöre sechsstellige Beträge, die dann für Angebote wie Mensen, Beratungsdienste und Kinderbetreuung fehlten.

Jessica Düster