lesen+essen (2)
: The big apple

Oder: Lest mehr über Obst!

Sie heißen Buntzels Wachsrenette oder Lady Henniker, Geheimrat Dr. Oldenburg oder Süßer Holaart. Hier ist die Rede von Äpfeln, die es in tausenden von Sorten gibt, auch wenn nur rund zehn davon in aller Munde sind. Christian Mürner und Gesche Cordes setzen mit ihrem Leseband in Leinen dem Apfel auf amüsante Weise ein Denkmal und fahnden nach seiner Vielfalt jenseits von Golden Delicious und Apfelmus.

Hat Eva wirklich in einen Apfel gebissen und damit das Paradies entweiht? Was verbirgt sich hinter dem Goldenen Apfel? Wie kam der Apfel nach Deutschland, und was hat er im Schulunterricht zu suchen? Im kleinen Lexikon der Redewendungen lernt man, dass einen „Apfel zu braten“ schlicht heißen kann: „Ich faulenze.“ Ein anderes Kapitel verrät, warum Äpfel in den Stillleben zahlreicher berühmter Künstler eine dominante Rolle spielen, diese Kunstgattung jedoch so wenig Ansehen genießt. Gesche Cordes hat, den Apfelliebhabern Paul Cézanne, René Margritte und Georg Hinz nacheifernd, den gemeinen Apfel fotografisch prachtvoll in Szene gesetzt. Rezepte für Apfelspezialitäten – von der Vorspeise über die Suppe und den Salat zur Haupt- und Nachspeise – sowie interessante Internetadressen runden die kuriose Kulturgeschichte des Apfels ab.

Gesche Cordes und Christian Mürner: „Äpfel. Anleitung zum Umgang mit einer Delikatesse“. Europäische Ver-lagsanstalt, Hamburg 2002, 95 S., 13,50 €