: Hat wohl nicht sein sollen
Warten auf den Eurovision Song Contest (II): Warum Sängerin Masha („Right Here“) nicht mitmachen darf
Im Vereinigten Königreich gibt es den schönen Begriff des has-been. Mit ihm werden Figuren bezeichnet, die den Zenit ihres Schaffens und ihrer Laufbahn hinter sich haben. Künstler und Politiker kennen den gefühlten Zustand, von gestern zu sein.
Möglicherweise erleidet jetzt die 26-jährige Sängerin Masha dieses Schicksal. Tochter von Frank Elstner („Wetten, dass …?“) und Marion Maerz („Er ist wieder da“), Luxemburgerin, sollte für das deutsche Eurovisionsfinale am Freitag mit dem Titel „Right Here“ antreten – aber die Wild Card sollte sie nur wahrnehmen dürfen, wenn ihr Song es bis Dienstag in die Top 50 der Charts schafft. Gestern wurde sie auf Platz 83 notiert. Manche in der Musikindustrie wundert das nicht: Masha sei eine glänzende Musikerin, die es mal mit Punk, dann mit Soul versucht hat – aber wer garantiert keinen Hit wolle, müsse sich nur von Leslie Mandoki („Dschinghis Khan“) produzieren lassen. Der sei genial, aber leider hoffnungslos unbegabt, Hits zu schreiben – das aber seit Jahren konsequent.
Aber Masha soll sich nicht grämen, eine has-been kann auch wieder aufsteigen, was ihr Vater ja seit einigen Jahren vorlebt und ihre Mutter im Grunde auch. Masha muss kein aufgehender Stern werden, der den Himmel noch vor sich sieht und ihn doch nicht berührt. Schätzungsweise 8.000 Singles ihres Liedes wurden verkauft – das ist doch viel besser als 5.000. Ihr wird es anders ergehen als früheren Grand-Prix-Chanteusen wie Dorkas, Heike Schäfer oder gar Bianca Shomburg: Irgendwie mal ganz vorne und doch schon auf der Startrampe verglüht.
Masha macht, so heißt es, Rock. Harte Musik für junge Frauen, handgemacht und authentisch, wie ihr Produzent Mandoki sagt. Bedauerlich, dass die erhoffte mediale Unterstützung von der Bild-Zeitung ausblieb. Die, so Mandoki, habe stattdessen Max erhalten, durch Raab („TV Total“) und Viva. „Der Song ist gut“, räumt Mandoki ein, „sehr gut.“ Max musste sich die Wild Card auch erst verdienen. Sein „Can’t Wait Until Tonight“ stieg diese Woche auf Platz 1 der Charts. JAF