: Merkel will Genfood
Für die CDU-Chefin kann es mit der grünen Gentechnik gar nicht schnell genug gehen – für den Standort Deutschland
BERLIN ap ■ CDU-Chefin Angela Merkel hat sich für die konsequente Förderung der Gentechnik in der Landwirtschaft ausgesprochen. In einer globalisierten Welt dürfe Deutschland nicht abseits stehen, sagte Merkel gestern auf einem Gentechnik-Kongress der CDU/CSU. Es gehe darum, womit Deutschland in Zukunft sein Geld verdienen wolle. Auf Dauer werde man mit Maschinenbau und Automobilentwicklung nicht überleben können.
„Ich plädiere dafür, die Chancen auch zu nutzen“, sagte Merkel. Die Landwirte müssten selbst entscheiden können, was sie anbauen. Die von der Regierung beschlossene Haftungsregelung, wonach Genbauern für verunreinigte Felder der Nachbarn zahlen müssten, bewirke das Gegenteil.
Merkel verwies auf Fehler, die bei der Entwicklung gentechnisch hergestellter Medikamente gemacht worden seien. Das dürfe sich nicht wiederholen. So habe es jahrelang Widerstände gegen eine Hoechst-Anlage für gentechnisch hergestelltes Insulin gegeben. „Dass Hoechst heute nicht mehr Hoechst ist“, sondern zum Aventis-Konzern gehöre, habe auch damit zu tun.