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Wie kann man heute angemessen Musik veröffentlichen? Das Hamburger Online-Label „Labelship“ zieht ganz eigene Konsequenzen: Bands können auf www.labelship.de ihre Musik nebst Infos veröffentlichen, das Angebot ist dann frei zugänglich, nicht kopiergeschützt und kann so oft runtergeladen werden wie gewünscht. Allerdings nur von Mitgliedern – die aber zahlen lediglich einen selbst bestimmten Monatsbeitrag. Das hat die Hamburger Formation Emmy Moll überzeugt, die ihren ebendort erschienenen Erstling „all the monsters are small and soft and scared“ heute Abend im Nachtasyl des Thalia Theaters vorstellt. Wer dort vorstellig wird, sollte indes einen gewissen Mut zur Entschleunigung mitbringen. Denn es wird nicht nur langsam, bisweilen sehr langsam, sondern auch leise, genauer: sehr leise. Und wer einmal „Low“ gehört hat, weiß, dass man dazu dann eben nicht wirklich „singen“ kann: hier wird zur kargen Instrumentierung behutsam geflüstert und gehaucht. Das Ganze hat gleich zwei große Vorteile: man kann sich ungestört der lieblichen Herbstmelancholie hingeben und glaubt am Ende auch noch, eine halbe Ewigkeit da gewesen zu sein. Versprochen, das wirkt bis zum Frühling. Do, 11. 12., 23 Uhr, Thalia Theater / Nachtasyl, Alstertor 1 Über Pete Um liest man, er sei ein zur „Selbstkasteiung neigender, hochintelligenter, und darum naturgemäß starken Stimmungsschwankungen ausgesetzter Dichter aus Cambridge“. Vielleicht auch deshalb hat der selbst ernannte „Community Popstar“ in seinen Erstling „No Pressure“ ganze sieben Jahre seines Lebens investiert. Herausgekommen sind am Ende zwar nur 18 Songs, gepackt in 35 Minuten. Die indes spannen ein ganzes Universum von aus minimaler Elektronik und Sarkasmus gefertigten elektronischen Miniaturen und doppelbödigen Texten auf. Zu ihm gesellt sich das Duo On+Brr, das durch Rhythmen eingemauerte Silben tastenden Fingers und klöppelnder Hand über den Parcours jagt. Do, 11. 12., 21 Uhr, Fundbureau, Stresemannstraße 114 ROBERT MATTHIES