: Softwareproduktion künftig zu Billiglöhnen
Am Rande der Cebit kündigt Hewlett Packard an, zahlreiche Arbeitsplätze in Schwellenländer zu verlagern
HANNOVER dpa ■ Die IT-Branche in den Industrieländern wird in den nächsten Jahren die Produktion von Software-Bestandteilen und Dienstleistungen verstärkt in Billiglohnländer verlagern. Dies werde auch zulasten der Arbeitsplätze in Deutschland gehen, sagte Jörg Menno Harms, Vizepräsident des Branchenverbands Bitkom, gestern auf der weltgrößten Computermesse Cebit in Hannover.
Harms, der Deutschland-Chef von Hewlett Packard (HP) ist, fügte hinzu, dass vor allem Programmierung und Kodierung aus Kostengründen nach Osteuropa gegeben werden. Wenn diese Arbeit dort zu einem Zehntel der hiesigen Kosten gemacht werden könne, „dann halten wir das nicht lange aus“. Vor allem Indien, Korea, China, Rumänien, Russland und das Baltikum seien für die Softwarebranche interessant. „Überall dort gibt es bestens ausgebildete Ingenieure und Informatiker, die hoch motiviert und geradezu hungrig auf Wohlstand sind. Und sie machen das – noch – zu Löhnen, die um den Faktor 10 unter unseren liegen.“ Einen ähnlichen Trend werde es auch bei Dienstleistung geben – so bei Callcentern oder Abrechnungen.
„HP hat Reisekostenabrechnungen nach Bangalore und Barcelona ausgelagert. Die Daten werden übers Netz eingegeben.“ Ähnlich läuft die Auftragsverarbeitung. Die Personalkosten seien so auf ein Fünftel gesunken.