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Archiv-Artikel

Liberia: UNHCR will Umsturz

Von D.J.

BERLIN taz ■ UN-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers hat Liberias Präsident Charles Taylor zum Rücktritt aufgefordert. „Wenn man es mit Demokratie in der Welt ernst meint, sollte man es mit Demokratie in Westafrika ernst meinen. Ich würde es bevorzugen, wenn Taylor zum Rücktritt gezwungen wird“, sagte Lubbers in Guinea zum Abschluss einer Westafrikareise in für sein Amt unüblich scharfen Tönen. Guineas Regierung unterstützt liberianische Rebellen, die gegen die Regierung Taylor kämpfen und über die Hälfte Liberias kontrollieren; der Bürgerkrieg hat hunderttausende zu Flüchtlingen gemacht. Liberia sei „nicht nur das Zentrum, sondern das Symbol der Probleme“ Westafrikas, sagte Lubbers und stellte sich damit in der internationalen Diskussion um Westafrikas Bürgerkriege auf die Seite von Hardlinern, die in Charles Taylor den Ursprung der regionalen Instabilität sehen. Taylor wurde 1997 zum Präsidenten gewählt und steht seit zwei Jahren unter UN-Sanktionen. Lubbers sprach sich auch für eine UN-Truppe in Liberia aus. D.J.