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Archiv-Artikel

Weniger Krankenhäuser

Seit 1991 wurde ein Achtel aller deutschen Kliniken geschlossen. Die Zahl stationärer Behandlungen steigt

BERLIN dpa ■ In deutschen Krankenhäusern ist seit 1991 fast ein Viertel aller Betten abgebaut worden. Zugleich wurde seither fast ein Achtel aller Kliniken (13 Prozent) geschlossen oder mit einer anderen Einrichtung zusammengelegt. Immer mehr Kliniken werden privat betrieben. Mit inzwischen 620 Häusern liegt ihr Anteil aktuell bei fast einem Drittel.

Patienten blieben im vergangenen Jahr durchschnittlich 8,3 Tage im Krankenhaus – so kurz wie nie zuvor. 1991 lag die „Verweildauer“ im Durchschnitt noch bei 14 Tagen, berichtete der Vizepräsident des Statistischen Bundesamtes, Peter Weigl, gestern.

Die Statistiker gehen davon aus, dass sich die Zahl der stationären Behandlungen deutlich erhöht: Von heute etwa 17 auf 19 Millionen Fälle im Jahr 2030. Den Grund dafür sehen sie in der Zunahme älterer Patienten bei weiter steigender Lebenserwartung.

Ob es eine Über- oder Unterversorgung im Klinikbereich gibt, dazu wollte sich Weigl nicht festlegen. Er wies aber darauf hin, dass der Anteil stationärer Behandlungen hierzulande im internationalen Vergleich hoch sei. Bis Mitte 2009 will das Statistische Bundesamt einen Orientierungswert zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit von Kliniken vorlegen.

Derzeit wird darum gestritten, ob die Finanzausstattung für die Krankenhäuser ausreicht: Sie sollen im kommenden Jahr 3,5 Milliarden Euro mehr Geld erhalten. Ein breites Bündnis aus Kliniken, Gewerkschaftern und Ärzten fordert aber mehr. Die Bundesärztekammer sprach sich gestern für ein zusätzliches Investitionsprogramm zugunsten der Krankenhäuser im Volumen von 2,5 Milliarden Euro aus.