: Irak: Demo gegen USA
In Bagdad gehen 10.000 Menschen auf die Straße. US-Zivilverwalter für schnelle Übergangsregierung
BAGDAD ap/dpa ■ Bis zu 10.000 Iraker haben gestern in Bagdad friedlich gegen die US-Besatzungstruppen protestiert. Die Demonstranten trugen Transparente mit der Aufschrift „Nein zur ausländischen Verwaltung“ und formierten sich damit zum bisher größten antiamerikanischen Protest seit Ende des Krieges. US-Truppen beobachteten die Kundgebung, griffen aber nicht ein. Die schiitischen Organisatoren hatten bewusst eine sunnitische Moschee als Versammlungsort gewählt und wollten mit Parolen wie „Keine Schiiten und keine Sunniten, einfach islamische Einheit“ den vereinten Protest der beiden Volksgruppen erreichen.
Unterdessen dementierte der US-Zivilverwalter für den Irak, Paul Bremer, Berichte, wonach die US-Regierung die Bildung einer Übergangsregierung im Irak auf unbestimmte Zeit verschieben wolle. Die Ernennung dieser Regierung werde so schnell wie möglich erfolgen, sagte er.