Thierse lehnt Umwidmung ab

Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) hat es abgelehnt, dass Holocaust-Mahnmal in Berlin allen NS-Opfern zu widmen. Die Ermordung der europäischen Juden sei das schlimmste aller NS-Verbrechen gewesen, begründete der Kuratoriumsvorsitzende der Mahnmals-Stiftung die Entscheidung für die Widmung. Kürzlich hatte der Historiker Julius Schoeps gefordert, das Denkmal für alle Opfergruppen zu öffnen. Die Debatte war erneut aufgekommen, weil bislang ungeklärt ist, wie ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Sinti und Roma gestaltet werden soll. Neben diesem Mahnmal soll in unmittelbarer Nähe zum Reichstag in Berlin auch noch ein Denkmal für die von den Nazis verfolgten Homosexuellen errichtet werden. Thierse appellierte an die Vertreter der Opfer, jede „rechthaberische Konkurrenz“ zu vermeiden. Der Streit müsse so ausgetragen werden, dass sich nicht jene bestätigt fühlten, die gegen jegliches Gedenken seien. EPD