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Archiv-Artikel

Bruchlandung

Bundeswehr schließt Marineflugplatz in Eggebek. Region befürchtet Verlust von 8800 Arbeitsplätzen

Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat gestern die Schließung des Marinefliegergeschwaders Eggebek/Tarp bei Schleswig mit 1800 Soldaten und Zivilangestellten zum Jahresende 2005 angekündigt.

„Ich bin entsetzt“, sagte Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) und kritisierte die „Geheimnistuerei“. Simonis hatte erst auf Nachfrage am Dienstag von der Entscheidung erfahren. Sie sei besonders zornig über die Art der Information, weil es seit langem Gespräche zwischen der Landesregierung und dem Berliner Ministerium gebe, sagte Simonis. Noch vor wenigen Wochen habe Struck ihr versichert, es gebe keine Pläne für weitere Standortschließungen in Schleswig-Holstein.

Innenminister Klaus Buß (SPD) kündigte Gespräche mit den betroffenen Gemeinden an. Für ein künftiges Nutzungskonzept werde das Land Geld bereitstellen. Er kritisierte, dass sich der Bund nicht an einem Konversionsprogramm beteilige.

Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden reagierten entsetzt. Die Folgen der Flugplatzschließung für die Region seien unübersehbar: „Es stehen rund 8800 Arbeitsplätze auf dem Spiel“, befürchtet die Tarper Bürgermeisterin Brunhilde Eberle (CDU). dpa