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Archiv-Artikel

neue filme Gott ist tot

D 2002, Regie: Kadir Sözen. Mit Götz George, Markus Knüfken. 95 Min.

Kadir Sözen beschäftigt sich in seinem Film mit ein paar Misérables aus Köln-Ehrenfeld. Heinrich Lutter (Götz George) lebt von der „Hilfe zum Lebensunterhalt“. Seine Söhne, der eine vorbestraft, der andere geistig behindert, sind ihm Freude und Sorge zugleich. Auf eine harte Probe gestellt wird auch das Publikum. Warum sollte es sich mit den am Reißbrett entworfenen Widersprüchen abgeben, da schon alle Details so uninspiriert und freudlos sind? Sözen lässt wirklich nichts aus: Arbeitslosigkeit und Sozialhilfe, Kleinkriminalität und Autowerkstatt, das Büdchen und die kleinen Träume. Was wären im deutschen Film aber die Proletarierträume ohne den Geruch von Linsensuppe an Knackwurst vor gekühltem Bier? Ganz einfach, es würde die filmische Existenzberechtigung der gesamten Klasse in Frage gestellt.

Toni & Tonino