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Archiv-Artikel

US-Veto gegen Jassin-Resolution

Kritik nach gescheiterter Verurteilung Israels im UN-Sicherheitsrat. Al-Aksa-Brigadist stirbt bei Explosion seines Autos. Hamas-Taucher bei Überfall auf Siedlung getötet

BERLIN dpa/ap/afp ■ Die USA haben im Weltsicherheitsrat mit ihrem Veto die Verurteilung des israelischen Luftangriffs auf Hamas-Chef Scheich Ahmed Jassin verhindert. Dies stieß bei der Sitzung des UN-Gremiums auf heftige Kritik von Seiten der Palästinenser, muslimischer Staaten und Russlands. Für die von Algerien eingebrachte Resolution stimmten 11 der 15 Mitglieder.

Die Resolution verurteilte die gezielte Tötung Jassins und forderte ein Ende der Liquidierungspolitik. Washingtons UN-Botschafter John Negroponte verwarf den Entwurf als „einseitig“, weil er die Hamas nicht als Terrororganisation benenne. Der deutsche UN-Botschafter Gunter Pleuger begründete seine Enthaltung mit dem „nicht ausgewogenen“ Text. Die Bundesregierung habe derartige Gewaltaktionen immer abgelehnt. „Dennoch fühlen wir uns verpflichtet, beide Seiten zu verurteilen.“ Der palästinensische UN-Beobachter Nassir al-Kidwa warf den USA vor, die 28. Resolution oder Erklärung des Sicherheitsrats gegen Israel blockiert zu haben.

Mehrere tausend Menschen haben am Freitag in zahlreichen Städten der arabischen Welt gegen den israelischen Anschlag auf Hamas-Führer Jassin demonstriert. In Kairo drängten sich 25.000 Menschen zum Freitagsgebiet in die Al-Aschar-Moschee im Zentrum. Danach zogen mehrere tausend durch die Straßen und riefen zum heiligen Krieg auf. In der iranischen Hauptstadt Teheran demonstrierten ebenfalls mehrere tausend Menschen gegen Israel und schwenkten palästinensische Fahnen. Vor der US-Botschaft in Bahrain lösten Polizisten eine Demonstration mit Tränengas auf, nachdem die Menge Steine in Richtung des Gebäudes geworfen hatte.

Palästinensische Extremisten sind mit einer Reihe versuchter Anschläge gescheitert. In Nablus starb am Freitag ein Mitglied der Al-Aksa-Brigaden bei der vorzeitigen Explosion einer Autobombe. Bewaffnete Taucher der radikal-islamischen Hamas sind in der Nacht zum Freitag bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten im Gaza-Streifen getötet worden, als sie eine Siedlung überfallen wollten. Die Gruppe hatte zuvor eine Serie von Racheakten für die Tötung ihres Gründers Scheich Jassin angekündigt.

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