Zur Person

Dzevad Karahasan wurde 1953 in Duvno, Jugoslawien, geboren. Sein Vater war überzeugter Kommunist, seine Mutter gläubige Muslimin. Er studierte Theaterwissenschaften und vergleichende Literaturwissenschaft in Sarajevo und Zagreb. Er arbeitete an der Akademie für szenische Künste an der Universität Sarajevo, war Redakteur wichtiger Literatur- und Kunstzeitschriften. Er heiratete eine Serbin. Der Krieg zerstörte all das, was er für die Wirklichkeit hielt. Bei Kriegsausbruch meldete sich der Pazifist Karahasan bei der bosnischen Armee, dort aber hat man ihn nicht genommen. Er berichtete er in Zeitungen über die ersten serbischen Bombardierungen und die Einkesselung der Stadt, half in Lazaretten, inszenierte weiter am Theater. 1993 flüchtete er, lebte in Deutschland und wurde dann Stadtschreiber in Graz, Österreich. Zu seinen Werken gehören „Das Buch der Gärten. Grenzgänge zwischen Islam und Christentum“ (2003), „Sara und Serafina. Roman“ (2000) und „Schahrijars Ring. Roman einer Liebe“ (1997), „Tagebuch der Aussiedlung. Essays“ (1994). Der „Buchpreis für Europäische Verständigung 2004“ ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde ihm von der Stadt Leipzig, dem Bundesland Sachsen und dem Börsenverein der Deutschen Buchhandels verliehen.